ENDSEEKER – MOUNT CARCASS

ENDSEEKER

Titel: MOUNT CARCASS

Label: METAL BLADE RECORDS

Spieldauer: 35:49 Minuten

Das sind sie wieder! Das Hamburger Death Metal Flaggschiff ENDSEEKER meldet sich mit „Mount Carcass“ zurück. Und wie!
Bereits das Cover wähnt mich in den späten Achtzigern/frühen Neunzigern! „Unholy Rites“ beginnt recht gewöhnlich, setzt aber bereits schon ein Zeichen, wie gut ENDSEEKER mittlerweile ihren Sound im Griff haben. Ihre Trademarks sind und bleiben die bollernden Gitarren der alten Stockholmer-Schule mit HM2 Boss Unterstützung, akzentuiertes Midtempo-Drumming und eine kräftige und „klare“ Gruntstimme von Sänger Lenny.
„Merciless Tide“ ist dann der erste High-Peak der Platte. Walzend, flott und mit großartigen treibenden Leads, einem Mördergroove und fräsenden Gitarren versehen. Doch nicht genug damit: auch „Bloodline“ schlägt in diese Kerbe, mit einem einem fantastischen Refrain und einer tollen Leadgitarre. Der Titelsong, ein weiterer Monolith des gepflegten Death Metals tritt nochmals feste in die Magengrube – diesmal etwas flotter schon fast thrashig. Das folgende „Count the Dead“ ist ein fetter Gruß mit der Schrotflinte mit einer diabolisch-thronenden Melodie. „Moribound“ haut Dir mit flirrenden Gitarren und Doublebassattacken nochmal richtig ins Kreuz und wer dann noch steht darf sich bei „Frantic Redemption“ den finalen Schlittschuhkick abholen. Das melodisch-apokalyptische Instrumental „Escape from New York“ schließt diese Hammerplatte würdig ab! Eine Mischung aus Breitwand-Geboller und feinen Melodien haben ENDSEEKER hier erschaffen.

Alles aus einem Guss: fett, zwingend, groovig ohne Ende, abwechslungsreich und mörderisch. Besser kann man das fast gar nicht machen. Kompakt und dicht, mit grandiosen und sehr packenden Leads. Mehr als einmal sah ich mich in einer moshenden Menge vor der Bühne bei einem Liveauftritt. Corona fördert offenbar den kreativen Output – zumindest im hier vorliegenden Fall. Damit brauchen sich ENDSEEKER weder hinter der nationalen (REVEL IN FLESH) noch internationalen (LIK, SENTIENT HORROR, GATECREEPER) Konkurrenz zu verstecken! Top!

Ingo Holzhäuser vergibt 9,5 von 10 Punkten