ENCHANTYA – SYMPHONY OF CERBERUS

ENCHANTYA

Titel: SYMPHONY OF CERBERUS

Label: INVERSE RECORDS

Spieldauer: 49:09 Minuten

VÖ: 26. April 2024

Erst im vergangenen April haben die portugiesischen Gothic/Symphonic Metaller ENCHANTYA ihren dritten Longplayer “Cerberus“ veröffentlicht, der neben düsterem Symphonic mit diversen Vocals zwischen clean, melodisch, symphonisch und heavy, Elemente aus Heavy, Death und Black Metal vereinte.

Als ich nun von einer orchestralen Version des Albums hörte, war meine Neugier geweckt. Dabei dachte ich bei “Symphony Of Cerberus“ zunächst nur an üppiger orchestrierte oder irgendwie andere, symphonischere Versionen der Songs.

Jedoch handelt es sich bei den Neubearbeitungen der zwölf Track tatsächlich um eine reine, komplett neue Umsetzung für Chor und Orchester, die sich von der ursprünglichen Ausgabe somit deutlich unterscheidet.

Dabei wurde die Solovioline von Violinist und Komponist Miguel Berkemeier arrangiert und gespielt, der die Band auch bereits auf Tour begleitete. Daneben kommen an einige Stellen Klavierparts zum Einsatz.

Während die Tracks des Originals oftmals mit verschiedenen Stilmitteln wie diversen Vocals, Orgelklängen, Blastbeats, Orchestrierungen, Soli und orientalischen Gesängen überfrachtet schienen, steht den Kompositionen die in diesem Fall tatsächlich auf die beiden Hauptkomponenten Chor und Orchester reduzierte Umsetzung sehr gut zu Gesicht und bringt diese sehr gut zur Geltung.

Die Arrangements wirken nun stimmiger, ausgereifter und ruhiger und bringen eine ordentliche Portion Bombast mit und reichlich Power und Dynamik rüber. Dabei kommen die auch in der Metal-Variante sehr starken Songs wie `Existence´, das treibend-packende `Lunar Fire´ oder auch die damalige Vorabsingle `All Down In Flames´ erneut am besten weg.

Aber auch und vor allem das starke Schlussdoppel aus den beiden Stücken `Sons Of Chaos´ und `Inward´ sowie das hymnische und chorlastige `United We Stand´ können überzeugen. Das Ganze wirkt wie aus einem Guss, lässt die symphonische Seite der Lieder noch mehr scheinen und besser zur Entfaltung kommen.

Aber nochmals Vorsicht und eine kleine Warnung, damit hier keine falschen Erwartungen geweckt werden: über die kompletten knapp fünfzig Minuten gibt es hier weder ein einziges elektrisches Saiteninstrument noch ein Schlagzeug zu hören.

Michael Gaspar vergibt 7 von 10 Punkten