ELUSION – THE FUNDAMENTAL PARADOX

ELUSION

Titel: THE FUNDAMENTAL PARADOX

Label: EIGENVERTRIEB

Spieldauer: 42:21 Minuten

VÖ: 13. Januar 2023

Nicht nur die stilistische Einordnung der belgischen Metaller ELUSION ist diffizil, hantieren diese doch mit vielen verschiedenen musikalischen Elementen und sortieren sich irgendwo zwischen Prog, Melodic, Gothic, Symphonic und Power Metal ein. Auch die Bewertung des neuen Drehers “The Fundamental Paradox“ fällt auch nach mehreren Durchläufen noch schwer.

Während ihre Mannen durchaus hart und modern riffen und trommeln, thronen die klaren, leicht symphonischen Vocals von Frontfrau Ivy Verbruggen darüber, während ihre beinahe gehauchten und doch energischen Growls daneben oft wie ein Fremdkörper wirken.
Die unterschiedlichen Vocals gehen oftmals nicht harmonisch ineinander über, sondern stehen eher nebeneinander, was nicht gerade zu organischen Kompositionen und einem fließenden Genuss der Stücke beiträgt.

Bei einigen der weiteren Tracks, und daher weiß die zweite Hälfte der Scheibe deutlich besser zu gefallen, gelingt die Umsetzung dessen deutlich besser. Los geht dies mit der guten Vorabsingle `Science Fiction´ und dem ungewöhnlichen Track `From The Woods To The Water´ der mit Tier (Vogel?)lauten und folkigen Violinen- und Flötenklängen sowie einer intensiven Atmosphäre überrascht und fasziniert.

Dieser positive Eindruck setzt sich mit dem vor allem in den Vocals tatsächlich sehr ausgewogenen `In Balance´ nahtlos fort. Auch bei den beiden abschließenden Stücken `Isochronism´ und dem finalen `Deafening Silence´ kommen zudem immer mehr Chöre und symphonische Elemente zum Einsatz, die Kompositionen werden stimmiger, organischer und eingängiger. Die Vocals ergänzen sich besser liegen teilweise übereinander oder folgen einander in schnellerem Wechsel

Fazit: ELUSION verkaufen sich für mein Gefühl ein wenig unter Wert, denn sie legen eine in Teilen (unter)durchschnittliche Performance an den Tag, liefern partiell aber auch sehr gute Songs ab, die Qualität und Potenzial offenlegen und Lust auf mehr machen.

Michael Gaspar vergibt 6,5 von 10 Punkten