ELM STREET – THE GREAT TRIBULATION

ELM STREET

Titel: THE GREAT TRIBULATION

Label: Massacre Records

Spieldauer: 51:14 Minuten

VÖ: 27. Oktober 2023

Australien wird auf meiner Heavy Metal Landkarte immer größer, da ich während meiner Tätigkeit als freier Schreiber viele richtig starke Kapellen kennen und lieben gelernt habe. Da spreche ich nicht von AC/DC, Airbourne oder Parkway Drive, sondern von Silent Knight oder Big Red Fire Truck und künftig vielleicht auch von ELM STREET, denn die hauen am 27. Oktober 2023 ihr drittes Album “The Great Tribulation” raus. Bevor ich auf das Album eingehe, möchte ich zunächst die Jungs erwähnen, die mit “Barbed Wire Metal” (2011) und “Knock ‘Em Out…With A Metal Fist” (2016) schon zwei Scheiben veröffentlicht haben. ELM STREET setzen sich zusammen aus Ben Batres (Vocals, Rhythmus-Gitarre); Aaron Adie (Lead-Gitarre), Nick Ivkovic (Bass) und Tomislav Perkovic (Drums). Für Mixing und Mastering waren Michael Mainx und Luke Cincotta verantwortlich, während das starke Cover Artwork von Andreas Marschall entworfen wurde, der auch schon mit In Flames, Kreator und Blind Guardian arbeitete. Für die Aufnahmen gingen ELM STREET in die Sing Sing Studios in Melbourne. “The Great Tribulation” wird es auf CD, Digital und LP geben, allerdings mit unterschiedlicher Spieldauer, da auf der LP der Song ´The Last Judgement´ leider fehlt.

Der Opener ´Seven Sirens´ sprengt gleich mal die elf Minuten Marke und ist ein wütender Track, der hart mit der Menschheit ins Gericht geht und sehr geil nach modernem Heavy Metal klingt. Schon zum Auftakt gibt es jede Menge Gelegenheit, richtig abzurocken und Dampf abzulassen! Nach dem längsten Lied der Platte kommen mit ´Take The Night´ und ´The Price Of War´ die kürzesten Stücke angerauscht. Von nun an dauert jeder Song mindestens sechs Minuten, was im Fall des trotzigen ´If Provoked, Will Strike´ schonmal richtig gut ist, denn der Song macht Spaß und lädt zum Luftgitarre spielen ein, denn das Gitarren-Solo muss einfach gefeiert werden. Die Schlussphase von ´If Provoked, Will Strike´ und die ersten 90 Sekunden von ´Behind The Eyes Of Evil´ müssen als Phase zum durchatmen genutzt werden, denn wenn ´Behind The Eyes Of Evil´ an Fahrt gewinnt, bleibt kein Nacken steif, keine Faust in der Tasche – dann muss diesem druckvollen Groove Monster gefrönt werden! Dass es ´The Last Judgement´ nicht auf die Vinyl-Variante geschafft hat, ist sehr schade für Fans von instrumental gehaltenen Songs, die dann eben auf CD umsteigen müssen, oder sich beide Versionen von “The Great Tribulation” gönnen. Mit ´The Darker Side Of Blue´ hauen ELM STREET eine richtig gute Metal Ballade raus, bei der es auch feine akustische Gitarren und Pianoklänge zu hören gibt. Im Finale ihres dritten Werks knallen uns ELM STREET den Titel ´A State Of Fear´ um die Ohren – bockstark Männer!

Von ELM STREET habe ich bisher noch nichts gehört und mit ELM STREET lediglich eine Slasher-Filmreihe aus den 80ern verbunden, bei der unter anderen auch Dokker zu hören sind. Das australische Quartett ELM STREET macht einen richtig starken Job und fesselt mich mit ihrem Sound und der Reibeisen-Stimme ihres Sängers vor meiner HIFI-Anlage, die ich im Verlauf der 51 Minuten immer lauter mache! Die Jungs können von druckvoll bis einfühlsam einfach jeden Geschmack bedienen, dem auch Judas Priest oder Primal Fear zusagen. Sie servieren klasse instrumentale Passagen, bei denen die Gitarren und Drums richtig gut abliefern, bringen starke Riffs auf die Metal-Autobahn und nehmen kein Blatt vor den Mund! Hiermit kommen ELM STREET definitiv auf die “Hard Stuff from Down Under” Playlist und sind mehr als ein Geheimtipp aus dem Underground!

Tobi Stahl vergibt 9 von 10 Punkten