EARTHBLOOD
Titel: WITCHBURNER
Label: INVERSE RECORDS
Spieldauer: 17:27 Minuten
VÖ: 18. April 2024
Wie schon auf ihrer letztjährigen Debüt-EP „Primal Fury“ spielen EARTHBLOOD auch auf ihrer neuen EP „Witchburner“ eine coole Mischung aus hardcorelastigem Sludge und kantigem, mitunter epischem Doom-Death. Oder andersrum erklärt: Die Finnen kombinieren den Sound alter Mastodon, Isis, Kvelertak und sogar Sick Of It All mit einer gewissen Death-Metal-Schlagseite und dezentem Viking-Touch á la Borknagar.
Eingefleischten Underground-Kreisen dürften die vier Musiker der Band eventuell von besetzungstechnisch nahezu identischen Melodic-Black-Deathern ARCTORA her ein Begriff sein. Von diesen unterscheiden sich EARTHBLOOD vor allem durch etwas mehr Progressivität, weniger Viking-/Borknagar-Vibes und dafür einer stärker ausgeprägte Sludge- als auch Hardcore-Schlagseite.
Überzeugen können alle Songs auf „Witchburner“ auf ihre eigene Weise:
- Der Opener ‚Witchburner‘ ist eine teilweise furiose Death/Black/Thrash-Walze, die über zahlreiche abgedrehte Breaks á la Mastodon schließlich sludgig-doomig ausklingt. Sehr stark.
- Das folgende ‚Sons Of Heavy Rain‘ kombiniert den Sound von perfekt frickelnden Mastodon mit zahlreichen hymnischen Midtempo- und Speed-Passagen. Mein persönliches Highlight.
- Ohne Speed und viele Breaks kommt der coole treibende Closer ‚Swamp Hammer‘ aus, der wie eine Sludge & Roll Variante eines hymnischen Borknagar-Songs klingt. Kaum weniger geil.
Fazit:
EARTHBLOOD haben mit dieser EP wieder drei tolle Songs abgeliefert, in die zumindest alle Fans oben genannter Bands unbedingt mal reinhören sollten. So langsam wird es hier aber echt mal Zeit für eine vollständige Platte – und vor allem auch für eine physikalische Veröffentlichung! Zur Zeit sind beide EPs offenbar nämlich nur digital erhältlich. Wenn ihr Label „Inverse Records“ (wofür ist ein Plattenlabel eigentlich da?) hier nicht bald mal in die Pötte kommt, sollte sich die Band echt mal nach Alternativen umschauen…
Joe Nollek vergibt 8,5 von 10 Punkten