Ich muss zu meiner Schande und zu meinem Leidwesen gestehen, dass die Jungs von DYNFARI aus Reykjavik bisher völlig unter meinem Radar gelegen haben. Und dies, obwohl das seit zehn Jahren bestehende Quartett mit „Myrkurs Er Pörf“ ihr schon fünftes Album aufweisen kann, also auch entsprechend fleißig ist beziehungsweise war. Aber fleißig allein ist nicht alles, DYNFARI bauen in ihrer Mucke, die wohl grob als Atmosphärischer Black Metal mit Post Einflüssen ein zu stufen ist, wahre musikalische Breitwandlandschaften auf, die von akustischen Klängen bis hin zu harschen, metallischen Ausbrüchen führen und dabei satt produziert aus den Boxen klingen. Dabei erinnern sie nicht nur aufgrund ihrer Herkunft an Bands wie Solstafir, denen sie auch qualitativ verdammt nahe kommen. Tracks wie das groovige, zwischen schleppenden und treibenden Parts wechselnde „Langar Naetur (i Botnlausum Spiralstiga)“ – was für’n Zungenbrecher -, das ruhig beginnende und dann nach vorne marschierende „Myrkurs Er Pörf“, das nach ruhigen Beginn rockige „Eg Tortimdi Sjalfum Mer“ und das abwechslungsreiche „Peripheral Dreams“ hätten auch den großen Solstafir gut zu Gesicht gestanden. Genrefans sollten definitiv mal rein hören, es lohnt sich; zumal es die Scheibe auch auf Vinyl gibt. Und ich muss mir den Backkatalog der Truppe noch mal irgendwann zu Gemüte führen…..

Ludwig Lücker vergibt 8,5 von 10 Punkten

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