DYING FETUS
Titel: MAKE THEM BEG FOR DEATH
Label: RELAPSE RECORDS
Spieldauer: 37:34 Minuten
VÖ: 08. September 2023
Mit dem Überalbum Killing on Adrenaline lernte ich die Neuengland Vernichtungsmaschine DYING FETUS vor nunmehr 25 Jahren kennen. Ihr technischer, brutaler Stop-and-Go Death Metal mit Grindcore Einschlag begeisterte mich von Anfang an. Auch wenn mir die letzten zwei oder drei Scheiben eher weniger zusagten, so will ich festhalten, dass die Musik um Mastermind John Gallagher (Vocals und Gitarre) und seine beiden Mitstreiter Sean Beasly (Bass, Vocals) und Trey Williams (Drums) stets gute bis außergewöhnliche Tonträger hervorgebracht hat.
„Make Them Beg for Death“ lautet der Titel der neuen Scheibe, die aus vielerlei Gründen als herausragend bezeichnet werden muss. Songwriterisch schaffen es DYING FETUS wieder dynamische Gewaltepen in die Rille zu bannen. Akzentuiert, auf den Punkt und mit nackenbrechenden Tempiwechseln. Der Sound ist transparent, druckvoll und wohl temperiert. Meister Gallagher malträtiert seine Stimme aufs Äußerste, Seine Arbeit an der Klampfe ist beispielgebend und seine Hintermannschaft schafft eine Uhrwerks getreue Taktung, zwischen Groove, Blast, Doublebass en masse und On/Off Gehacke. Beachtlich ist Fähigkeit der Tempoverschärfungen innerhalb der Songs nach dem Motto „Mach aus einem Sturm einen Tornado“.
Für Blastbeatbanger, Moshpitfreaks und Freunde des gepflegten Abrisses. Eine solche Scheibe hätte ich der Maryland Truppe heuer nicht zugetraut. Unglaublich abwechslungsreich und technisch einwandfrei aber dennoch spannend. Schlägt die letzte Misery Index und die neue Kannibalenscheibe in allen Disziplinen. Erscheint – wie schon so oft – bei den Traditions-Krach-Experimental-Spezialisten von Relapse Records.
Ingo Holzhäuser vergibt 9 von 10 Punkten