DUST BOLT – SOUND & FURY

DUST BOLT

Titel: SOUND & FURY

Label: AFM Records

Spieldauer: 45:43 Minuten

VÖ: 23. Februar 2024

DUST BOLT gründeten sich im Jahr 2007 in Bayern und veröffentlichten bisher vier Studioalben – “Violent Demolition” (2012), “Awake The Riot” (2014), “Mass Confusion” (2016) und “Trapped In Chaos (2019)”. Außerdem waren Lenny Bruce (Vocals, Guitar), Nico Rayman (Drums) und Flo Dee (Guitar) viel auf den Bühnen unterwegs und zockten unzählige intensive und mitreißende Live-Shows, was sie hoffentlich mit Neuzugang Exx Tom (Bass) auch tun werden. Dadurch folgte ihnen eine stetig wachsende Armee von Fans und das zurecht. Mit Album #5 “Sound & Fury” wird diese Armee weiter wachsen und sich wohl auch ein wenig verändern, da die Band mit ihrem Sound einen melodischen Weg einschlägt und catchy Hardrocker auf “Sound & Fury” genauso zu finden sind, wie Thrash und Heavy Metal, dazu aber mehr im Verlauf des Artikels, 

Über “Sound & Fury”, dass das Ergebnis einer langen Phase der Selbstreflexion ist, die begann, als die Welt stillstand, sagen DUST BOLT:

Wir sind in dieser Band seit unserer Kindheit tätig. Wir haben unsere erste Europatournee gemacht, als wir 17 waren, und seitdem haben wir einfach weitergemacht. Wir haben zusammen gelebt, sechs Mal pro Woche geprobt, und es ging immer nur um die Band, die ganze Zeit. Aber uns wurde nach “ Trapped In Chaos” klar, dass alles ein bisschen komplizierter wurde, je älter wir wurden. Und dann kam die Pandemie. Es fühlte sich wie eine gute Zeit an, um eine Pause einzulegen und alles neu zu bewerten.

Der Auftakt von “Sound & Fury” ist mit ´Leave Nothing Behind´ und ´I Witness´ kraftvoll, packend, wütend und thrashig. Mit ´I am the One´, ´New Flame´ und der herausragenden Nummer ´Burning Pieces´ die so intensiv ist und unter die Haut geht “switchen” die Jungs das Genre und servieren knackigen Hardrock mit Vibes aus dem Heavy Metal. Intensiv ist auch der Titeltrack ´Sound and Fury´, ´Love & Reality´ schreddert mit mehr Tempo aus den Boxen und nach dem instrumentalen Zwischenspiel namens ´Bluedeep´ kredenzen die Bayern den Song ´Disco Nnection´, der meine Rechtschreibprüfung wahnsinnig macht aber eine fesche Rocknummer ist, die live sicher geil kommt. In ´You Make Me Feel (Nothing)´ starten DUST BOLT zurückhaltend um dann den Dampfhammer rauszuholen, bei ´Feel the Storm´ sagt der Titel schon alles und den Abschluss von ´Little Stone´ spoiler ich euch nicht – kauft die Platte und hört selbst wie gut der Song ist und ob ihr davon auch Gänsepelle bekommt. 

Das Fazit ist an dieser Stelle nicht ganz so einfach zu ziehen, da DUST BOLT während ihrer vier vorherigen Platten eher in der Kategorie Thrash Metal eingeordnet waren. Heutzutage verschwimmen die Genregrenzen zusehends und man hat es nicht einfach, die richtige Kategorie beziehungsweise Unterkategorie zu wählen. Viel einfacher wären doch diese beiden Überschriften: “Macht mir Bock!” und “Macht mir keinen Bock!”, was aber wohl zu einfach wäre. Was “Sound & Fury” angeht, darf ich sagen, dass es mir aber mal so richtig Bock macht und ich die metallischen Songs zu Beginn genauso geil finde wie die harten und rockigen Tracks im weiteren Verlauf der Scheibe und ich während der 46 Minuten Spielzeit ein Album gehört habe, dass frei jeglicher Grenzen ballert, gefühlvoll, emotional, hart, dreckig und trotzig ist und mir richtig Spaß macht. Genau das ist es, was am Ende zählt.

Tobi Stahl vergibt 8,5 von 10 Punkten