DRAGONY
Titel: HIC SVNT DRACONES
Label: Steamhammer
Spieldauer: 55:51 Minuten
VÖ: 11. Oktober 2024
DRAGONY stehen für abenteuerlichen Power Metal und bestehen – eigentlich – schon seit dem Jahr 2007. Ursprünglich als THE DRAGONSLAYER PROJECT ins Leben gerufen, wurde fünf Jahre später die Band DRAGONY geboren. Nach ein paar Besetzungswechsel geben Siegfried Samer (Vocals), Mat Plekhanov (Guitars), Simon Saito (Guitars), Herbert Glos (Bass), Manuel Hartleb (Keys) und Christoph Auckenthaler (Drums) den Wienern ihr heutiges “Gesicht”. Am 15. Januar 2021 kam “Viribus Unitis” raus, der bisher letzte Langspieler der Österreicher. Nun veröffentlichten die Wiener am 11. Oktober über ihr neues Label Steamhammer ihr feuriges Werk “Hic Svnt Dracones” als CD im Digi und als farbige 2LP. Über das Album sagt Siggi in unserem Interview:
“Hic Svnt Dracones” verfolgt wie schon “Viribus Unitis” zuvor ein Konzept einer “alternativen Geschichte”, wobei es den Hörer diesmal ins späte 16. Jahrhundert und damit in die Zeit der britischen Freibeuter wie Sir Walter Raleigh und Sir Francis Drake verschlägt. Wir widmen uns der Geschichte der mysteriösen “Lost Colony” von Roanoke, die 1587 quasi spurlos verschwand – und in unserer Interpretation der Ereignisse werden die britischen Kolonisten in einem Jules-Verne-artigen Twist in ein “Land vor unserer Zeit” katapultiert, in dem es noch Dinosaurier (also: Drachen!) gibt, und in dem sie aber auch auf Wikinger-Stämme treffen, die bereits tausend Jahre zuvor ein ähnliches Schicksal ereilt hat bei deren Expeditionen nach Nordamerika. Zu allem Überfluss werden dann noch die Ereignisse der Ragnarök, also der nordischen Götterdämmerung, in Bewegung gesetzt – und so kombinieren wir auf unserem neuen Album quasi alle der derzeit populärsten Power Metal-Klischees wie Piraten und Freibeuter, Wikinger und nordische Mythologie, und Dinosaurier zu einem großen Ganzen und schaffen so das “Most Power Metal”-Album des Jahres, haha!
Auch über die Bedeutung von “Hic Svnt Dracones” klärt Siggi im Interview auf:
“Hic Svnt Dracones” bedeutet zu Deutsch aus dem Lateinischen übersetzt so viel wie “Hier gibt es Drachen” oder “Hier gibt es Monster”, und die Phrase wurde auf einigen mittelalterlichen Seekarten oftmals verwendet, um noch unerforschte Gebiete zu kennzeichnen.
Gemischt und gemastert wurde das fünfte Studioalbum des Sextetts von Jacob Hansen (u.a. AMARANTHE, EPICA) und hält elf Tracks mit einer Spielzeit von fünfundfünfzig Minuten bereit. Als Singles kamen bisher ‘Dragon Of The Sea (Sic Parvis Magna)’, ‘Twilight Of The Gods’, ‘Beyond The Rainbow Bridge’ und ‘The Untold Story’, dass DRAGONY für das MMORPG Spiel Albion Online geschrieben haben.
Das cineastisch orchestrierte Intro ‘From The New World (1584)’ eröffnet das Album und hält Soundschnipsel parat, die vor allem Filmfans kennen werden. Gas geben DRAGONY dann während ‘Dreamchasers’ und in ‘Silver & Blood’, die Singleauskopplung ‘Dragon Of The Sea (Sic Parvis Magna)’ dürfte Fans bekannt sein, jenen die den druckvollen Banger noch nicht gehört haben sei gesagt, das hier die Gitarren richtig schneidig und die Drums knackig sind – Passagen zum headbangen gibts ebenfalls. ‘I’ll Met By Moonlight’ galoppiert genauso nach vorne wie ‘Perfect Storm’ und der Titeltrack ‘Hic Svnt Dracones (Here Be Dragons)’ ist hymnisch und könnte der Soundtrack eines Abenteuerfilms sein. ‘The World Serpent’, ‘The Einherjar (What Dreams May Come)’ und ‘Twilight Of The Gods’ so wie ‘Beyond The Rainbow Bridge’ überbieten sich im Tempo, halten einiges an Synthies für euch bereit und ich denke, dass darunter mit Sicherheit auch der ein oder andere Song ist, der Live zündet und die Hallen zum wackeln bringen wird. Vom Bonustrack ‘The Untold Story (Albion Online)’ dürft ihr euch gerne selbst ein Bild machen und euch das coole Video reinziehen!
Jawoll, hier gibt es Drachen! DRAGONY und ihr neues Album “Hic Svnt Dracones” macht von der ersten bis zur letzten Minuten sehr viel Spaß und wird jedem Power Metal Fan mit Sicherheit ein bis elf lächeln ins Gesicht zaubern. Die coole Story lädt ebenfalls zum Grinsen ein, aber auch zum kräftigen mit -und abrocken. Vielleicht erklimmen die Österreicher auch einen Platz in den Top 10 des Genres, meine Stimme haben sie auf jeden Fall!
Tobi Stahl vergibt 8,5 von 10 Punkten