DRAGONSFIRE – REBIRTH OF THE BEAST

DRAGONSFIRE

Titel: REBIRTH OF THE BEAST

Label: Metalapolis Records

Spieldauer: 49:14 Minuten

VÖ: 29. August 2025

Die hessischen Power-Metaller von DRAGONSFIRE sind zurück und haben ein neues Album im Gepäck – nach 15 Jahren ohne neuen Dreher. “Rebirth of the Beast” heißt die Scheibe, mit der DRAGONSFIRE an alte Stärken anknüpfen möchten – aber mit modernen Vibes und ohne angestaubt zu klingen. Gegründet 2005, sorgte die Band mit ehrlichem, rifflastigem Power Metal ohne Schnörkel für Aufsehen in der deutschen Underground-Szene. Ihr Erstling wurde 2006 veröffentlicht, “Visions of Fire” legte den Grundstein für die weiteren Platten “Metal Service” (2008) und “Speed Demon” (2010). Mit “Rebirth of the Beast” schlägt die Band ein neues Kapitel auf – nicht nur musikalisch, sondern auch personell. Neben Gründungsmitglied Matthias Bludau (Gitarre) stehen nun Dennis Ohler (Gesang), Timo Rauscher (Gitarre), Peter Schäfer (Bass) und Elias Bludau (Drums) am Start. Dieses Line-up bringt frisches Feuer, bleibt aber dem typischen Dragonsfire-Sound treu: kein Firlefanz, kein Plastik-Metal, sondern Heavy Metal, wie er klingen muss – roh, laut und mit erhobener Faust. Produziert von Rolf Munkes (CREMATORY), möchte die hessische Heavy-Metal-Kapelle zeigen, dass sie nichts von ihrer Wucht, Leidenschaft und Klasse eingebüßt hat – finden wir es raus!

Bereits im Opener ‘We Ride’ zeigen DRAGONSFIRE auf, dass sie eben nichts, aber auch gar nichts während der Abstinenz verlernt haben – im Gegenteil: Die Riedstädter spielen diese und andere junge Kapellen in Grund und Boden. Knackige Gitarren, bombenstarke Drums, hohes Tempo und am Mikro eine Metal-Voice, wie man sie liebt! Geil! Etwas roher kommt ‘Speak Of War’ aus den Boxen – die aggressiveren Gitarren passen zur Lyrik. Headbanger, freut euch auf diesen Song! Ursprünglich wurde ‘Hungry Beast’ im Jahr 2021 als Single veröffentlicht, zusammen mit dem Song ‘Heretic’, der 2018 in Andernach aufgenommen wurde. Auf “Rebirth of the Beast” gibt es das angriffslustige und halsbrecherische ‘Hungry Beast’ in der 2025er Version. ‘Preacher’ ist eine Ecke melodischer, bleibt aber im Attacke-Modus, was die Intensität angeht – genauso wie ‘A Portal To Escape’. Im Mai 2023 veröffentlichten die Hessen die Single ‘W.I.T.G.A.G.O.T.O.S.’, welche ebenfalls auf diesem Album ist – als 2025er ‘Why Is The Grass Always Greener On The Other Side’-Banger. In ‘80’s Boys’ stecken ein paar wenige Glam-Vibes, eine Portion Classic Heavy Metal und ganz viel 80s-Flair. ‘Charge Ahead’ gibt sich hymnisch und kämpferisch – “No mercy, we charge ahead”, genau das passiert vor der Bühne während dieses Brechers. Kämpferisch und gleichzeitig motivierend ist auch ‘Don’t Live In Fear’, in dem es um die Nachteile, aber auch die Chancen geht, die man durch richtige Steuerung der Angst bekommen kann. Der fetteste und stärkste Track auf “Rebirth of the Beast” ist ‘Dragons Never Surrender’ – eine Hymne vor dem Herrn und ein MUSS-Kandidat für die Live-Setliste. Einen haben wir noch – und zwar den Bonustrack ‘Cider Victims’, den es 2014 schon gab, der aber nur auf bestimmten Formaten enthalten ist.

Wisst ihr noch, als HAMMERFALL ihr Debüt veröffentlichten und wie ihr euch gefühlt habt beim Anhören des Albums? So einen Flashback habe ich, wenn ich “Rebirth of the Beast” höre. Zwar kommen DRAGONSFIRE und ihr neues Album nicht ganz an die Schweden ran, aber verdammt – die Jungs waren 15 Jahre weg und haben einen Rückkehrer am Start, der hoffentlich einschlagen wird. Lange habe ich in Sachen Heavy/Power Metal nicht mehr so viele klasse Songs hintereinander gehört wie auf “Rebirth of the Beast”. Die Hessen haben eine reife Scheibe in der Pipeline, die sowohl lyrisch als auch musikalisch besser ist als so einiges, was uns als “der heiße Scheiß” angepriesen wird. Leute, wenn ihr einen heißen Heavy-Metal-Sommer möchtet, dann lasst euch vom Drachenfeuer der Riedstädter Drachenbändiger grillen – es lohnt sich!

Tobi Stahl vergibt 8 von 10 Punkten