„The Dragonheart’s Tale“ ist das fünfte Studioalbum der brasilianischen Fantasy Power Metaller DRAGONHEART. Die Band ist eine eingespielte Gruppe von Langzeitfreunden, deren Basissound aus 80er Heavy Metal und German Power Metal besteht.

Die Truppe kreiert mit diversen Stilelementen, Voiceovers und Soundeffekten ihre eigene, bunte Fantasywelt. Einige Bandmitglieder sind Fans und dabei inspiriert von RPGs, Filmen und Videospielen. Zudem wird die Platte von der Rückkehr von Originalsänger Eduardo Marques bestimmt.

Die Scheibe wurde gemischt und gemastert von Fredrik Nordström (Dream Evil, Hammerfall), das Coverartwork, welches mit viel Liebe zum Detail Anspielungen auf jeden Track enthält, stammt von Andreas Marschall (Kreator, King Diamond, Blind Guardian).

Die neue Scheibe beinhaltet zehn Kompositionen, die verschiedene Power Metal Schattierungen, Tempi und weitere musikalische Elemente beinhalten und kombinieren. Der Geschichte, die in drei Akten erzählt wird, vorgeschaltet ist die kurze Einleitung `The Hangman Willy´s Tavern´ und der packende, hymnische, vorab ausgekoppelte Titelsong.

Der erste Teil über „See, Wellen und Schießpulver“ enthält den dunkel-eingängigen Ohrwurm `Under The Black Flag´, den treibenden Rocker `Ghost Of The Storm´ mit mittelalterlichem Beginn sowie Gastvocals von Henning Basse (Metalium, Firewind) sowie das wild-flotte `Barbarian Armada´.

Der zweite Akt „Kampf, Ehre und Blut“ bietet die Power Metal Hymne `Eric, The Red´ und das schnelle, mit Schlachtenlärm -und getümmel sowie einem mitreißenden Solo glänzende `Westgate Battlefield´.

Während ohnehin schon mittelalterliche Versatzstücke, Renaissance- und Tavernenmusik sowie keltische Elemente in den Sound integriert werden, wird es in Part 3 und dem Finale noch etwas wilder und abwechslungsreicher.

Teil drei „Magie, Amboss und Feuer“ wird von `The Devil Is By My Side´ eingeleitet, der sich als ein mitsingtauglicher, wenn nicht -pflichtiger Hardrockhybrid aus Lordi und Grave Digger entpuppt, bevor der orchestrierte, symphonische und mit teilweise weiblichem Gesang aufwartende Track `Plague Maker´ den Hörer ebenfalls staunen lässt.

Das „Finale“ umfasst ein akustisches, melancholisches Seemannslied (`The Ballad Of John Cursed´) und die abschließende melodische, teils balladeske Hymne `Early Days´. Zudem enthält das Ende des orchestrierten Stückes musikalische Anspielungen auf `Sunrise In The Acronis Sky“, den Schlusstrack des “Throne Of The Alliance“ Albums.

Sowohl die instrumentale Arbeit und die Liebe zum Detail als auch die Vocals sowie die dynamischen und facettenreichen Songs und Arrangements sind beeindruckend und spiegeln die Erfahrung der Band von 26 Jahren „on the road“ wider.

Die große stilistische Vielfalt ist nicht verworren, sondern unterhält, passt zu der geschaffenen Fantasywelt und wird durch die Story als rotem Faden zusammengehalten. Fans von Blind Guardian, Hammerfall, Running Wild und Helloween sollten dem Silberling definitiv mal eine Chance geben.

Michael Gaspar vergibt 7,5 von 10 Punkten

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