DOUBLEWIDE – SUMMON THE UNEARTHLY

DOUBLEWIDE - Summon The Unearthly

DOUBLEWIDE

Titel: SUMMON THE UNEARTHLY

Label: Heavy Compound Records/Recordjet

Spieldauer: 41:29 Minuten

VÖ: 17. Juni 2022

Dieser Tage kam die neue Scheibe “Summon The Unearthly” der Dresdner Band DOUBLEWIDE auf meinen Schreibtisch geflattert. Ich habe zuvor noch nichts von der Truppe gehört, die ihre Musik auf ihrer Bandcamp-Seite als “HARD STONED HEAVY ROCK” bezeichnet. Meine Neugier stieg an, doch bevor es knackiges Geballer auf und in den Ohren gibt, hier erstmal die Hard Facts über das Quartett, bestehend aus Master Schulz (Bass), Little Green Mars Machine (Drums), Denial (Guitars) und Sonnenschein Thea (Vocals). Die Lyrics wurden von Thea (´Hvbris´, ´Blood Ritual´, ´Astonished Mind´, ´Black Thirst´, ´Jupiter´), Jeanette Leiteritz (´Titans Of The Sun´, ´Evil Curse´) und Gregor Musiol (´Grimson God´) performed und geschrieben wurden sie von der gesamten Truppe. Aufgenommen, gemastert und gemischt hat die Platte Thomas Baumgärtel im Hip-Gun-Studio. Das ausgefallene Artwork entstammt der Feder von Loki Wogenstein. 2021 nahm der Dresden-Vierer “Summon The Unearthly” auf und veröffentlichte es auf CD-Digipack und in digitaler Version, zum Beispiel auf ihrer Bandcampseite.

Mit ´Titans Of The Sun´ eröffnen DOUBLEWIDE ihr drittes Album. Der Song wirkt psychedelisch, dazu kommt die hypnotische weibliche Stimme, die am Ende durch männliche Growls supportet wird. ´Hvbris´ geht in Richtung Todesmetall und gefällt nicht nur instrumental, auch das Wechselspiel von gutturalem und klaren Gesang geht gut ins Ohr. Im Gegensatz zur Eröffnung sind ´Hvbris´ und auch ´Grimson God´ richtige Dampframmen und bei letzterem Song darf man sich schon fragen, ob der gute Lemmy am Mikro steht. Doch hier ist es Gregor Musiol, der stimmlich einen ordentlichen Abriss liefert. In ´Blood Ritual´ wechseln wir die Spielart in den dunkleren Bereich des Metal und “Sonnenschein” Thea faucht und schreit aus voller Lunge.´Evil Curse´ geht richtig steil und gegen Ende gibts Creepy-Vocals (Jeanette Leiteritz) vom feinsten, als zunächst eine schrill keifende Stimme durch die Gehörgänge jagt um dann von dunklem maskulinen röhren abgelöst zu werden.

´Astonished Mind´ wie auch ´Black Thirst´ bleiben dem Stil der Platte treu und der finale, über elf Minuten dauernde Track ´Jupiter´ legt in punkto Abwechslungsreichtum eine Schippe drauf und das mit orientalischen Klängen, die sehr hypnotisch sind. Mir dauert jedoch die Phase, in der man “beschwörerisch monotone” Vocals/Musik zu hören bekommt, viel zu lange und normalerweise hätte ich nach zwei Minuten schon den Ausschalter betätigt. Es vergehen geschlagene sieben (!) Minuten bis tiefe Growls zu vernehmen sind. Es wird hier schon der Eindruck erweckt, dass die Spieldauer des Albums künstlich nach oben getrieben werden soll. Das haben DOUBLEWIDE aber gar nicht nötig, denn auch ein Album das “nur” 35 Minuten geht kann Klasse sein. Die ersten Tracks des Rundlings finde ich ansprechend, wenn auch manche Growls nicht ganz nach meinem Geschmack sind. ´Jupiter´ ist eine minutenlange Herausforderung und wer nicht hypnotisch weggetreten ist, bekommt noch tiefe Growls zu hören und hat insgesamt ein ordentliches drittes Werk von DOUBLEWIDE gehört, dass es schafft, mehrere Genres so zu kombinieren, dass man gerne zuhört. “Summon The Unearthly” ist kurzweilig und beim ersten Hördurchgang unberechenbar. Zudem kann man während den gut 41 Minuten immer wieder neue Facetten des Silberlings entdecken.

Tobi Stahl vergibt 7,5 von 10 Punkten