DIE APOKALYPTISCHEN REITER – THE DIVINE HORSEMEN

DIE APOKALYPTISCHEN REITER

Titel: THE DIVINE HORSEMEN

Label: NUCLEAR BLAST

Spieldauer: 78:33 Minuten

Ich gebe zu, dass ich eigentlich wenig mit Blastbeat Geprügel anfangen kann, ich bin da vielleicht doch etwas zuviel Weichei. Dennoch konnten mich die APOKALYPTISCHEN Reiter immer wieder begeistern. Das lag natürlich, nicht zuletzt, daran, dass die Herren immer wieder „eingängige“ Hits auf ihre Tonträger gebannt hatten und in ihrer Einzigartigkeit zu überraschen wussten.

Einzigartig ist „The Divine Horsemen“ ganz sicher ebenfalls, allerdings macht es die Band dem geneigten Hörer diesmal nicht so leicht mit dem Material warm zu werden. Die Plattenfirma kündigt das neue Werk als „einmaliges musikalisches Experiment“ an und genau so klingt es eben auch. Das Album ist das auf 80 Minuten komprimierte Ergebnis einer zweitägigen Session. Zwei Tage, die (laut Info) ohne jegliche Vorbereitung und vorhergehende Proben 500 Minuten völlig freie Improvisation zum Ergebnis hatten.

Beginnt man noch gleich mit drei ordentlichen Krachern, die sicher jeden Fan noch beruhigt aufatmen lassen, kommt dann doch ab dem 9-minütigen Inka ein wenig Ernüchterung auf. Ab hier kommt der Jam-Session Charakter deutlich zum Tragen. Man verliert sich hier zumeist in sphärischen,  Ambient-Klängen zwischen denen hin und wieder ein wenig (Black) Metal und etwas mehr Weltmusik hervor schaut.  Irgendwie ist das alles gar nicht so leicht in Worte zu fassen. Vielleicht trifft es da Zitat „…ganz im Sinne der Musik, einer Reise durch die Welt, Zeit und Kulturen.“ am besten.

Schlecht ist dieses Experiment ganz sicher nicht. Es hat definitiv einen gewissen Charme. Ich hatte jedoch meine Schwierigkeiten dem Werk 80 Minuten am Stück zu folgen, da es doch einige Längen enthält. Man braucht schon die passende Stimmung, um sich auf das Album einlassen zu können. „The Divine Horsemen“ wird gespaltene Reaktionen hervorrufen, es aber auch keinen Reiter-Fan wirklich enttäuschen. Ich tue mir allerdings mit einer Benotung etwas schwer. Hier ist alles von 4 – 9 möglich, daher lege ich mich auf einen leicht gemittelten Wert fest…

Melanie Pank vergibt 6,5 von 10 Punkten