DIABOLIC NIGHT
Titel: BENEATH THE CRIMSON PROPHECY
Label: HIGH ROLLER
Spieldauer: 40:58 Minuten
VÖ: 20. Oktober 2023
DIABOLIC NIGHT, das Projekt von Heavy Steeler, einem liebenswert durchgeknallten Heavy Metal Maniac, ist bereits seit 10 Jahren aktiv und hat sich in einem kleinen Kreis mittlerweile amtlichen Respekt erspielt. Als bekennender Running Wild Fan versteht er es seit Beginn an, Grenzen zwischen skandinavisch beeinflusstem Black Metal, düsterem Thrash/Speed und dem musikalischen Erbe der hanseatischen Legende verschwinden zu lassen.
Diese Einflüsse verbinden sich auch auf dem zweiten Longplayer “Beneath The Crimson Prophecy“ wieder gekonnt zu einer eigenwilligen Melange, die mit Heavy Steelers rünstigem „Bellgesang“ verziert werden. So zeigt `Pandemonium` eine gewisse Dissection Schlagseite mit viel Blastbeats und klirrenden Skandiriffs, um im Gitarrensolo wieder in traditionelle Fahrwässer abzudriften; ähnliches auch bei `Voyage To Fortune`, wo gegen Ende deutliche Running Wild Querverweise aufkommen. Verglichen mit früheren Releases sind die Black Metal Einflüsse diesmal gefühlt etwas mehr im Vordergrund. `Vicious Assault` ist auf dem Album immer noch die eingängigste Nummer; lupenreiner Black/Speed, der direkt durch Mark und Bein geht und geradewegs in die Visage haut. Nicht unerwähnt bleiben soll auch die Neigung des Chefs, die Schweizer Urgesteine immer mal wieder mit einigen „Ugh!“-Rufen zu huldigen… Mit `Arktares Has Fallen` beschließt ein Achtminuten Epos das Album, wo noch mal alles in einem schmackhaften Eintopf landet, was sich mit eingangs erwähnten Zutaten zubereiten lässt…
Für HiFi- und Trigger Fetischisten mag der gewollt breiige Sound ein in Rillen gepresster Alptraum sein; für passionierte Patronengürtelträger mit umgedrehtem Kruzifix und einer gesunden Schwäche für traditionellen Heavy/Speed Metal ist DIABOLIC NIGHT genau der richtige Cocktail für 40 Minuten pure Eskalation. Leider tritt das Projekt live noch recht selten auf, doch es wäre wünschenswert, wenn sich das in Zukunft mal etwas ändern würde!
Marius Gindra vergibt 8 von 10 Punkten