DGM
Titel: LIFE
Label: FRONTIERS MUSIC
Spieldauer: 57:26 Minuten
VÖ: 17. November 2023
Die Italienischen Progressive Metaller DGM stellen ihr neues Studioalbum “Life” vor, mit dem sie nach eigener Aussage den Zenit ihrer songwriterischen Fähigkeiten erreicht und den Fokus mehr auf die Arrangements und weniger auf die technischen Aspekte gelegt haben.
Auffällig ist, dass auch die neuen Songs äußerst heavy Prog Metal, wuchtige Riffs und klassischen Hardrocksound verbinden. DGM legen Wert auf technisches Können und Eingängigkeit bei meist relativ hohem Tempo. Schnelle, technische Passagen und bombastische Übergänge stehen neben packenden Vocals, mitreißenden Refrains und epischen Keyboardteppichen.
Und wenn ich auf einer etwa zwanzigminütigen Autofahrt nur die ersten dreieinhalb Tracks einer neuen Platte schaffe, dann weiß man, dass hier komplexe, verschachtelte und doch eingängige sowie technisch hochwertige Kost geboten wird. Bis auf das kurze, bluesige Instrumental `Eve´ reißen alle Tracks mindestens die Fünf-Minuten-Marke.
Die Vorabsingle `To The Core´ repräsentiert die perfekte Prog und Melodic Rock Melange mit einem großen Chorus. Das atmosphärische `The Calling´ haut den Hörer mit seinen pulsierenden Riffs, der mitreißenden Dynamik und den grandiosen Vocals aus den Latschen.
Das mordseingängige `Find Your Way´ wäre nicht nur wegen seiner Eingängigkeit, auch wegen Titel, Stimmung und dazu passender Lyrics als Titelmusik einer täglichen TV-Serie geeignet. Das komplexe Solo müsste man dann allerdings weglassen oder sich direkt auf den schicken Chorus beschränken.
Auch `Journey To Nowhere´ bringt wieder diese cineastische Note ins Spiel und könnte in einem Fantasyfilm laufen, wobei die teilweise ein wenig plakativen Texte hier und auch bei einigen weiteren Tracks nicht so ganz mit dem hohen musikalischen Anspruch mithalten wollen.
Die beiden soliden Stücke `Leave All Behind´ und das erneut hymnisch-cinematische `Neuromancer´ mit seinen ausfadenden Pianoklängen beschließen einen Dreher, der neben guten Songs mit nur wenigen Schwachpunkte, aber auch nicht gerade haufenweise Glanzlichtern, dann doch vor allem mit seiner technisch-musikalischen Potenz punktet.
Michael Gaspar vergibt 7 von 10 Punkten