DEVILSBRIDGE – SENSE OF

DEVILSBRIDGE

Titel: SENSE OF

Label: Fastball

Spieldauer: 52:37 Minuten

VÖ: 28. Oktober 2022

DEVILSBRIDGE ist ein Modern Metal Outfit aus der Schweiz. Das Quintett, bestehend aus Frontfrau Dani Nell, die Gitarristen Tom White und Vany Shade sowie Bassist Steven Dirt und Drummer JC Daisy veröffentlichen am 28. Oktober 2022 ihren ersten Silberling mit dem Namen “Sense Of”. Ihr fragt euch bestimmt “Sense Of what”? Nun, das fragte ich mich auch, bis ich die Tracklist erblickte. “Sense Of” + der jeweilige Track macht dann schon mehr Sinn. Eventuell wären drei Punkte bei “Sense Of…” und dem Songnamen auf der Rückseite cool gewesen. Zum Beispiel “Sense Of…” “…́Illusion ́“, welcher der erste Song nach dem Intro ist. Die Scheibe wartet mit insgesamt zwölf Songs und einer Spieldauer von fast 53 Minuten auf. Im Gegensatz zum derzeitigen, ziemlich fürchterlichen, Digisleeve-Trend kommt das Debüt der Eidgenossen im Oldschool – Jewelcase mit Booklet, das die Lyrics und auch eine Danksagung der Band enthält, sowie den Text aus dem Intro. Aufgenommen wurde “Sense Of” von Patrick und Lukas in Frankfurt am Main, genauer gesagt im GoldenGrey Studio. Mix und Mastering machte Aljoscha Sieg in den Pitchback Studios. 

Nach dem Intro startet ´Illusion´ kraftvoll, Dani singt harsch, aber auch mit ihrer “sanften” Singstimme, der Song macht Lust auf mehr. ´Reality´ behält den musikalischen Kurs bei und beschäftigt sich mit dem, was wir in unserem Leben jeden Tag spüren und erleben, wie beispielsweise die Dummheit vieler Menschen, das Hamsterrad, das immer gleich rotiert. ´Space´ nimmt ein wenig das Tempo raus, ´Life´ startet sehr soft, ´Seventh Sense´ reiht sich in die Riege der druckvollen Lieder ein, wie es auch die folgenden ´Instinct´ und  ´Perfection´ machen. Letzteres geht um Selbstbewusstsein und so zu sein, wie man wirklich ist, sich nicht verbiegen zu lassen. Guter Song mit gleich zwei tollen Botschaften. Die eine ist offensichtlich und die andere für Leute, die ihre Mitmenschen nicht so akzeptieren können wie sie sind. ´Pain´ ist die erste und einzige Ballade auf “Sense Of” und hat eine Spieldauer von fast siebeneinhalb Minuten. Mir gefallen diese sanften Klänge und auch die Balldenstimme von Sängerin Dani, die jedoch stellenweise zu gefühlvoll klingen möchte. Da wäre weniger sicherlich mehr. ´Death´ und ´Survive´ sind das musikalische Gegenstück zu ´Pain`, denn es geht in die Vollen und das bereits in der ersten Sekunde – Headbangers welcome! Die Zeit fürs Finale ist gekommen und so startet Song #12, ´Time`, wütend, wer mag es schon gern unter Zeitdruck zu geraten, gesellt sich im Verlauf aber zu den schnelleren Songs nach Art des Hauses.

DEVILSBRIDGE legen ein gutes Debüt hin und “Sense Of” macht Genre-Freunden bestimmt Spaß, auch Fans von Female Fronted Bands können sich das Album bedenkenlos anhören. Mit ´Perfection´ und ´Pain´ sind starke Songs auf der Platte, , trotz das ´Pain´ stellenweise zu “gefühlvoll” klingen möchte. Leider fehlt es mir an Abwechslung und dem gewissen Etwas, dass „Sense Of“ von der sehr starken Konkurrenz abhebt. Ein weiterer Kritikpunkt ist der Inhalt des Booklets. Die Songs sind wild durcheinander über die Seiten verteilt und bei ´Instinct´ stehen in der letzten Strophe die Lyrics von ´Space´. Die Schweizer haben Potential und “Sense Of” ist, bei aller Kritik, ein ordentliches Debüt. Mit ein bisschen mehr “Schweizer Uhrwerk” Mentalität und stetem dazulernen, wird Album Nummer zwei – das hoffentlich kommen wird – ein weiterer Schritt nach vorne für DEVILSBRIDGE. 

Wer DEVILSBRIDGE bei ihrer Plattentaufe sehen möchte, der besorgt sich Karten für den 15. Oktober im Wiler Kulturbahnhof! Doors: 19:30 Uhr, Beginn 20 Uhr, Supports: RAPUNKEL & FORCED SHADOW.

Tobi Stahl vergibt 7 von 10 Punkten