DESCENT
Titel: FAR FROM GLORY (EP)
Label: WORMHOLEDEATH RECORDS
Spieldauer: 16:50 Minuten
VÖ: 22. Dezember 2023
Wir alle kennen solche Geschichten von Anfängen als Schüler- und/oder Garagenbands aus Kindheitstagen. Doch auf die US Metaller von DESCENT scheint dies tatsächlich zuzutreffen. Drummer Brian Knox und Sänger/Gitarrist `Metal´ Mike Ames sind von klein auf Freunde und trafen sich in Brians Garage um Songs ihrer Idole Metallica, Nirvana, Green Day und The Offspring zu zocken und hingen mit Punks und Skatern ab.
Anfang der 00er Jahre trennen sich die Wege bis Mike im Jahr 2018 beschloss, DESCENT wiederzubeleben. Dies tat er zunächst mit Original Drowning Pool Drummer Kevin Rinders. Erst dessen tragischer Tod führte schließlich zur endgültigen Reunion mit Brian.
Mit an Bord ist außerdem der zweite Gitarrist Dylan Pike, während Session Bassist Joseph Kuban (Serosia) vom talentierten Basser Jamir Rodriguez abgelöst wurde und nun das Quartett komplett macht, welches seine vier Tracks starke EP “Far From Glory“ veröffentlicht.
Die EP wurde in Ames´ Heimstudio mit einer Kombination aus klassischen und modernen Aufnahmetechniken, aber ohne viel Schnickschnack, Fills und Korrekturen, um ein möglichst authentisches und rohes Ergebnis zu erreichen. Dies ist dem Vierer definitiv gelungen.
DESCENT klingen frisch und modern, machen aber keinen 0815 Metalcore und sind musikalisch sicherlich bei ihren genannten Idolen verwurzelt, aber dennoch alles andere als klassischer oder gar traditioneller Metal in Reinform.
Brachiale Riffs und wuchtige Drums treffen auf facetteneiche Vokals, die aggressiv und auch mal verzerrt, aber eben oft auch clean und beinahe melodisch aus den Boxen rappeln.
Die Band hat vermutlich den ein oder anderen Maschinenkopf im Regal und war auch das ein oder andere Mal in der weißen Kapelle oder beim Lamm Gottes zu Gast und ist hin wieder den Parkway Drive entlanggefahren.
Aus all diesen Zutaten kreieren sie eine mitreißende, moderne Metal Melange und Songs mit Härte, Stimmung und Inspiration, die sich hören lassen können. Mein persönlicher Favorit ist in diesem Fall die atmosphärische, abwechslungsreiche Nummer `Paper Cut Throat´.
PS.: Verbunden fühle ich mich der Truppe außerdem, da sie sich nach der gleichnamigen, damals ziemlich revolutionären und auch von mit gezockten Computerspielreihe benannt hat, einem Egoshooter, in dem man ein Raumschiff steuert und so die feindlichen Horden niedermetzelt.
Michael Gaspar vergibt 7 von 10 Punkten