DEMONICAL
Titel: WORLD DOMINATION
Label: AGONIA RECORDS
Spieldauer: 37:11 Minuten
Nicht weniger als die Weltherrschaft wollen die Schweden-Deather Demonical mit ihrem mittlerweile sechsten Album erringen. Ein verdammt dickes Brett, dass es da zu bohren gilt, Pinky und der Brain können auch Lieder davon singen. Dann wollen wir doch mal sehen, bzw. hören, ob sie das entsprechend notwendige Werkzeug dazu bereit halten.
Die Produktion sägt schon mal breitbeinig, ja, der HM-2-Conoisseur fühlt sich gleich sanft umschlungen. Auch die Hinzunahme von Christofer Säterdal (Hell Patrol/ex-Fimbultyr) fürs Gutturale war eine vortreffliche Wahl, was für ein viehisches Gebrüll!
Und der Motor für den Bohrer, die Songs?
Der Opener ‚My Kingdom Done‘ schiebt mit slayereskem Grundriff und höllischem Tempo schwerstens an, da will das folgende ‚Hellfire Rain‘ nicht die Bremse treten, groovt sich im Mittelteil aber in eine von mir hochgeschätzte Midtempowalze. Und die setzt sich direkt mit dem, mit einer großartigen Gitarrenmelodie versehenen ‚Aeons Of Death‘ nahtlos fort, Breitwand galore.
Das Niveau des Anfangsdreiers können die beiden folgenden Tracks ‚The Thin Darkness‘ (klasse Vocals im Doompart) und ‚We Stand As One‘ nicht halten, das war aber auch so hoch, dass die beiden Songs alles andere Ausschuss sind. Das anschliessende ‚Victorious‘ stampft dann mit stoischem Midtempo-Beat über 6 Minuten lang alles in Grund und Boden.
Eine Überraschung gelingt mit der nun folgenden Doom(-Death) Nummer ‚Slipping Apart‘. Hier teilt sich Säterdal den Gesang mit Heldentenor und Astral Doors-Sänger Nils Patrik Johannsen und das funktioniert ausgezeichnet. Als ob jemand gesagt hätte: „Da vorne bewegt sich noch einer!“ wird der Bohrer am Ende noch mal auf Schlag und Highspeed gestellt, ‚Calescent Punishment‘ sorgt dafür, dass niemand überlebt.
Für die Weltherrschaft reicht es vielleicht nicht ganz, was, in Anbetracht der Tatsache, dass LIK gerade erst ein Referenzwerk des Schweden-Death abgeliefert haben, auch deutlich erschwert wurde, ein wirklich bärenstarkes Album ist Demonical mit ‚World Domination‘ dennoch gelungen.
Dirk Eckhard vergibt 8,5 von 10 Punkten