DEATH SS – THE ENTITY

DEATH SS

Titel: THE ENTITY

Label: Lucifer Rising Records

Spieldauer: 48:04 Minuten

VÖ: 09. Mai 2025

Wenn man Kenner fragt, welche Synonyme ihnen zu dem Begriff „Kult“ einfallen, der Name DEATH SS würde bei einem Brainstorming zwischendurch garantiert fallen. Gegründet 1977 und seit nunmehr fast 50 Jahren die unangefochtenen „Kings Of Evil“, schaffen es Steve Silvester und seine Mitstreiter auf ihrem elften Studioalbum, das Beste der letzten Jahrzehnte wie aus einem Guss zu präsentieren und sich thematisch erneut mit der dunklen Seite der Menschheit auseinander zu setzen. Inspirationen kamen von solch illustren Namen wie Aleister Crowley, Walter Sickert oder Jack The Ripper.

Von sakralen Klängen wie im Opener ´Ave Adonai´, über geradezu poppige Synthesizer Einlagen wie bei ´Justified Sinner´ bzw. ´Hell Is Revealed´, Ohrwürmern á la ´Dr. Jekyll Sister Hide´, melancholischen Klängen vom Schlage ´Out To Get Me´, geradezu lieblichen Melodien (´The Evil Painter´) bis hin zu Doublebass getriebenen Bangern wie der Rausschmeißer ´Evil Never Dies´ bringen sie auf „The Entity“ alles homogen unter einen Hut. Man muss sich am Ende des Tages keinesfalls hinter Klassikern wie „Do What Thou Wilt“ (1997), „Kings Of Evil“ (1988) oder „Heavy Demons“ (1991) verstecken und schürt weiterhin Hoffnung, ihre eigenwillige und authentische „Horror Music“ auch noch einmal in unseren Breitengraden zu bewundern. Denn bei den eh schon raren Liveauftritten, die meist eh nur auf Festivals stattfinden, wird die Bundesrepublik seit über 10 Jahren gekonnt umschifft…

Trotz des Einflusses auf viele spätere Künstler – allen voran die weitaus erfolgreicheren Ghost – haben DEATH SS hauptsächlich in ihrem Heimatland Italien eine gewisse Größe erreicht, über die Landesgrenzen hinaus jedoch bis heute lediglich den Ruf als absoluten Geheimtipp inne. Dabei schafft es keine zweite Band auf diesem Planeten so authentisch, traditionellen, „echten“ Heavy Metal und okkulte Ästhetik mit prägnanten, vor Hooklines geradezu triefenden Melodien und sogar Industrial- und Dark Wave Einflüssen zu kombinieren…

Marius Gindra vergibt 8,5 von 10 Punkten