DEATH LIKE MASS – LORD OF FLIES

DEATH LIKE MASS

Titel: LORD OF FLIES

Label: TERRATUR POSSESSIONS

Spieldauer: 43:52 Minuten

VÖ: 04. Oktober 2024

Das Trondheimer Label Terratur Possessions gehört schon seit einigen Jahren zu einem der renommiertesten Anbieter hochwertiger Black Metal Tonkunst. Auch wenn der Labelschwepunkt bei ortsansässigen Bands liegt, kommen immer wieder Perlen aus anderen Ländern mit hinzu. DEATH LIKE MASS aus Polen sind mit ihrem Debütalbum „Lord of Flies“ durchweg passend für die Ausrichtung des norwegischen Labels. 

Sägende, stahlharte Gitarren, marschierendes Drumming und ein galliger und teilweise theatralischer Gesang sind vorrangig zu vernehmen. Der Bass spielt zudem nicht selten in eigenen Sphären. Somit folgen DEATH LIKE MASS nicht der mittlerweile schon fast etwas zu prominent vorhandenen MGLA Lehre mit schwabbelnden Gitarrenspiel, sondern hier ist klare Kante angesagt. Ein eigenwilliger Industrialtouch unterstreicht den eigenständigen Sound der Truppe.

DEATH LIKE MASS sind unweigerlich mit den Künsten von Cultes de Ghoules verwandt, da der Oberschwadroneur in beiden Combos als Left Hand Trip oder Mark of the Devil  am Mikro steht. Die Musik ist harsch, beißend und dennoch lassen DEATH LIKE MASS dem Hörer genügend Freiraum für Entdeckungen. Da finden wir ein deutliches Maß an Theatralik, gerade beim Gesang sowie avantgardistische Momente. Ferner abgedrehte Rhythmik und Tempiwechsel, die man beispielsweise auch bei den Österreichern von Kringa so zuletzt zu hören bekam. 

Das Ding macht richtig Spaß, vielfältig, schwarz und heavy. Für mich eine der Entdeckungen des Jahres und ein starkes Indiz dafür, dass man nicht zwangsweise den Vorturnern von Behemoth oder MGLA nacheifern muss, wenn man als Black Metal Band aus Polen kommt. Top!

Ingo Holzhäuser vergibt 9 von 10 Punkten