DAVID JUDSON CLEMMONS – Tribe & Throne

DAVID JUDSON CLEMMONS

Titel: TRIBE & THRONE

Label: VILLAGE SLUT RECORDS

Spieldauer: 44 Minuten

Zumindest bei Scheuklappen losen Megadeth-Fans müsste bei dem Namen David Clemmons etwas klingeln. Nicht, dass sich der sympathische Wahlberliner irgendwann einmal zu Megadave und Junior verlaufen hätte, um „Davedeth“ zu komplettieren, sondern weil er, mit dem nach „Peace Sells…“ geschassten Chris Poland, Damn The Machine gründete und 1993 ein großartiges Album aufnahm. Seitdem ist David, der zwischenzeitlich noch den Mittelnamen „Judson“ trägt, von der Metal-Bildfläche verschwunden. Dabei hat er in der Zwischenzeit etliche Veröffentlichungen mit verschiedensten Projekten vorzuweisen, vorzugsweise im Wave-Bereich. Sein aktuelles Soloalbum „Tribe & Throne“ stellt so etwas wie die Klammer um sein musikalisches Schaffen dar und kommt entsprechend vielseitig daher. Egal, ob wie im Opener ‚Our Love Our War‘ eher progressive Elemente dominieren oder ob wie bei ‚It Or The Dome‘ düstere Synthies fast ein EBM-Flair versprühen, Daves Songwriting bleibt stets kongruent und gleichzeitig spannend. Wir haben es hier mit einem gestandenen Mann und Musiker zu tun, der in seinem Leben viele interessante Erfahrungen gesammelt hat, die er hier auf seine Weise musikalisch umsetzt und greifbar macht. Da spürt man Höhen und Tiefen, oft unmittelbar hintereinander, wie im wundervollen ‚Servants‘, das einen fantastischen Spannungsbogen entfaltet. In einer gerechten Welt würde DJ vielleicht in einer Liga mit Steven Wilson boxen, so ergeht es ihm wie einem anderen musikalischen Genie, das leider auch nicht viel bekannter ist und an dem man sich hier manchmal ein wenig erinnert fühlt: Jon Crosby (Vast). Wer mal über den Tellerrand hinwegschauen will, besucht am besten einfach Davids Homepage, wo es Links zu allen relevanten Kanälen gibt, auf denen „Tribe & Throne“ erhältlich ist: http://www.djclemmons.com/.

Alex Fähnrich vergibt 8,5 von 10 Punkten