DARKNESS
Titel: BLOOD ON CANVAS
Label: MASSACRE RECORDS
Spieldauer: 43:25 Minuten
VÖ: 26. April 2024
Pünktlich zu ihrem 40. Bandjubiläum melden sich die deutschen Thrasher DARKNESS mit ihrem sechsten Longplayer „Blood On Canvas“ auf der Bildfläche zurück. Seit ihrer Quasi-Reunion vor rund zehn Jahren, den zwei starken Comeback-Alben „First Class Violence“ (2016) und „The Gasoline Solution“ (2018) sowie ihrer 2020er EP „Over And Out“ haben sich die Essener für ihre neue Scheibe diesmal etwas mehr Zeit genommen.
Musikalisch und qualitativ schließt „Blood On Canvas“ jedoch nahtlos an die letzten Scheiben an. Das heißt, DARKNESS spielen weiterhin aggressiven, aber technisch versierten – im positiven Sinne „typisch teutonischen“ – Thrash, der vor allem Liebhabern von Bands wie Assassin, Accu§er, Deathrow oder auch alten Holy Moses gefallen, aber sicher auch dem ein oder anderen Fans alter Kreator, Sodom oder Destruction gefallen dürfte.
Blood On Canvas
Bei nahezu allen neun Songs auf „Blood On Canvas“ geben DARKNESS mehr oder weniger Vollgas, vergessen aber auch nie, ihre Songs mit effizienten Breaks und Midtempo-Passagen, melodiösen Solo-Passagen und vereinzelten, wohldosierten Gangshouts anzureichern.
- Mit den bereits im Vorfeld als Video veröffentlichten ‚Wake Up In Rage‚ und ‚Roots Of Resistance‚ als auch mit ‚A Couple Of Kills‘, ‚Human Flesh Wasted‘, ‚This And My Heart Beside‘ und ‚Defcon Four‘ gibt es schon mal sechs schnelle und bärenstarke Thrashgranaten.
- Einzig eher Midtempo-lastig sind dazwischen nur das gegen Ende geil eskalierende ‚Nights In Turmoil‘ (mein persönliches Highlight) sowie das fast schon „groovige“, insgesamt aber nicht ganz so zünden wollende ‚Truth Is A Whore‘.
- Mit dem abschließenden achtminütigen Titelsong ‚Blood On Canvas‘ punkten DARKNESS dafür mit dem längsten, dramatischstem und abwechslungsreichsten Song ihrer Karriere, der von balladesken Passagen bis zu kontrolliertem Geknüppel alle Register zieht.
Fazit
‚Blood On Canvas“ ist ein tolles Thrash-Album, allerdings auch nur in Nuancen besser als die beiden starken Vorgänger. Trotz aller musikalischer Klasse und Durchschlagskraft fehlt mir aber auch auf dieser Scheibe der ein oder andere herausragende Übersong. Nichtsdestotrotz gefallen mir die „neuen“ DARKNESS song- und soundtechnisch insgesamt tasächlich besser als auf ihren – imho etwas nostalgisch verklärten bzw. überbewerteten – 80er „Kultalben“. Und live ist die Band mittlerweile sowieso um Klassen geiler…
Joe Nollek vergibt 7,5 von 10 Punkten