DARKLON
Titel: THE REDEEMER
Label: NO REMORSE RECORDS
Spieldauer: 35:03 Minuten
VÖ: 19. Mai 2023
„The Redeemer“ ist das zweite Album der griechischen Metaller DARKLON, die bisher wahrscheinlich nur in Undergroundkreisen ein Begriff sind. Nachdem die Band ihr (imho geiles) Debüt „Rise From Death“ noch in Eigenregie und nur als CD veröffentlicht hat, haben sich DARKLON jetzt im musikalisch wie geographisch absolut passenden Hafen von NO REMORSE RECORDS eingefunden. Das erfreut doch das Sammler-Herz: „The Reedemer“ wurde gleich 400 mal in schwarzem und 100 mal in goldenem Vinyl gepresst.
Die von 2017 von Leadgitarrist Kostas Krasonis gegründete Band spielt klassischen und zum permanenten Fistraisen einladenden Metal, der in erster Linie Fans von Festivals wie dem“ Keep It True“ oder dem „Up The Hammers“ ansprechen dürfte. Zur groben stilistischen Einordnung von DARKLON würde ich Bands wie die Landsmänner Wrathblade, die Portugiesen Ironsword und vor allem die US-Metaller Omen nennen. Wer alte Savatage, Manowar oder Iced Earth mag, sollte definitiv aber auch mal in „The Redeemer“ reinhören.
Passenderweise singt Sänger Nikos Antonogiannakis (Nikos Migus A.) seit 2018 übrigens eben auch bei besagten Omen, was natürlich wie die Faust aufs Auge passt. Mit seiner kraftvollen kernigen Stimme setzt er seit 2019 quasi nahtlos die Linie seines Vorgängers Nick Protonotarios fort. Viel Power, kein übertriebener Pathos – allerdings auch nicht ganz die stimmliche Variabilität einschlägiger Ausnahmesänger in der Szene.
Neben dem coolen Opener und Titelsong laden vor allem die speedigeren Songs wie ‚Rancor And Agony‘, Am Death‘ und ‚Iron Glory‘ zum Headbangen ein. ‚The Bloodstone‘ ist ein cooler Stampfer, der zum Refrain immer kurz in Speedmetal ausbricht – kommt live sicher saugeil. Bei den etwas getrageneren ‚Lamashtu’s Claws‘ und dem Closer ‚Way Back Home‘ hat Nikos seine besten Momente und erinnert mich mit seiner leichten Melancholie in der Stimme teilweise sogar an einschlägige Iced-Earth-Klassiker mit Matt Barlow.
Songtechnisch hat „The Redeemer“ keine Schwächen – für die absolute Top-Liga fehlt mir einfach noch der ein oder andere wirklich herausstechende oder hängenbleibende Hit. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Da die Jungs mich live bereits auf dem letzten Riddle of Steel Festival total mitgerissen haben und auch persönlich absolut sympathische Typen sind, gibt’s von mir noch einen halben „Fanboy-Punkt“ obendrauf.
Joe Nollek vergibt 8,5 von 10 Punkten