DAMPF – NO ANGELS ALIVE

DAMPF

Titel: NO ANGELS ALIVE

Label: SILVER LINING MUSIC

Spieldauer: 40:29 Minuten

VÖ: 23. August 2024

Die schwedischen Metaller DAMPF veröffentlichen ihr zweites Album “No Angels Alive“, welches unter der Leitung von Sänger/Songwriter A-TRON (alias Martin Erikson – E-Type) und Keyboarder/Songwriter Beak entstanden ist und in zehn Songs umfangreiche und extrem vielseitige stilistische Zutaten mit Hardrock, Thrash, melodischem Power Metal, Gothic und elektronischen Kanten vermischt.

Das weitere ebenso vielfältige wie besondere Lineup wird komplettiert von Sängerin Bhéara (aka Olivia Thörn, Drummer Haderajja (aka David Wallin, Hammerfall), Bahari (aka Pontus Egberg /Bass – King Diamond, The Poodles), den beiden Gitarristen Skaeggyxa (aka Love Magnusson, Dynazty), Sha-Zam’s (aka Sam Söderlindh) und Growler Arkouda (aka Björn Åkesson /Growl).

Mit Pathos, Theatralik, aber ebenso viel musikalischer Klasse entwickelt sich eine düstere, melodische, eingängige Reise durch die verschiedenen Einflüsse und Hintergründe der Beteiligten. Dabei wird nicht bloß alles in einen großen Topf geworfen und einmal kräftig umgerührt. Nein, es werden verschiedene Schwerpunkte und einige musikalische Ausrufezeichen gesetzt. Und gutes Songwriting, stilistische Vielfalt und perfekte Produktion machen deutlich, dass hier ausnahmslos Meisters ihres Fachs am Werk waren.

Der eröffnende Titelsong legt die Latte in Sachen Melodik und Eingängigkeit gleich mal in schwindelerregende Höhen, bevor das folgende `Masquerade´ wie viele Songs von dunklen, menschlichen Abgründen berichtet, in diesem Falle von einem Königsmörder im Schweden des 18. Jahrhunderts.

Allein die vokalistischen Optionen und Kombinationsmöglichkeiten sind angesichts der variablen dreifachen Besetzung hinter dem Mikro beinahe unerschöpflich. „Gruselig und doch farbenfroh, heavy und doch eingängig“ – diese Textstelle aus dem Info trifft es ziemlich gut.

Beinahe wirkt es so, als habe man sich gesagt, eine Elektrohymne (die mich an ältere Equilibrium erinnert) brauchen wir auf jeden Fall (`Ghost´), aber poppiger Piratenfolk ist auch nicht schlecht (`War With The World´). Dann muss aber auch noch ein flotter Brecher wie `Hellfire´ her und ein hymnisch-melodisches, rifflastiges Stück wie `Away´, das vor allem auch mit eingestreuten Growls und seinem grandiosen Chorus punktet, haben wir auch noch nicht.

Fehlt noch ein flotter Ohrwurm (`Mists Of Avalon (Don´t Wake Me Up)´) und zum Abschluss noch das melodische `Dark Side Of The Moon´, das beispielsweise auch von Mono Inc. oder Lord Of The Lost stammen könnte.

DAMPF wurde 2021 aus der Taufe gehoben, um Genregrenzen zu sprengen und Metal, Pop und Elektro zu verbinden und mit Bombast, üppigen Keyboardsounds und vielseitigen Vocals zu punkten und diese in packende Songs zu überführen. Das ist heuer deutlich besser, abwechslungsreicher und zwingender gelungen als beim Debüt “The Arrival“, aber ganz sicher ist die poppig-elektronisch-metallische Scheibe nichts für Traditionalisten und die „Szenepolizei“ und bietet sicherlich Anlass für die ein oder andere Kontroverse.

“No Angels Alive“ wurde in den Yard Street Studios im schwedischen Solna aufgenommen und produziert von Jona Tee (Heat, Crowne, New Horizon). Es erscheint auf CD, Digipack, 12″ goldenem und schwarzem Splatter-Vinyl sowie in digitalen Formaten und speziellen D2C-Produkten und-Bundles veröffentlicht.

Michael Gaspar vergibt 8 von 10 Punkten