CURSE OF CAIN – CURSE OF CAIN

CURSE OF CAIN

Titel: CURSE OF CAIN

Label: ATOMIC FIRE RECORDS

Spieldauer: 41:34 Minuten

VÖ: 12. Mai 2023

Es mag einem gefallen oder nicht, aber um aus der Masse an Bands und Veröffentlichungen herauszustechen, wird das visuelle, künstlerisch und/oder thematische Drumherum immer wichtiger. Die schwedische Truppe CURSE OF CAIN hat da mit einer dystopischen, im Jahr 2076 spielenden SciFi-Story um den biblischen Brudermörder, durch Masken und Pseudonyme verborgene Identitäten der Musiker, eine extravagante Optik und spannende Videos so einiges zu bieten.

Doch entscheidend ist auf dem Platz, also das musikalisch Dargebotene des Silberlings. Aufgrund der Aufmachung wird man unter Umständen auf eine falsche Fährte gelockt und erwartet eine andere Ausrichtung, doch der angepriesene Dark Movie Metal entpuppt sich als eine gelungene Melange aus Modern Metal, Metalcore und Melodic Death mit einem Händchen für gute Songs, Melodien und insbesondere catchy Refrains.

Die Bandmitglieder verkörpern die Charaktere ihrer Geschichte: den Soulkeeper (Gesang), Kains rechte Hand, Rainbow, ein verrücktes Mädchen, das auch für Percussion und teilweise auffällige Backingvocals sorgt; den Pirat (Bass), den Droiden Mechanic (Drums) und den besessenen, rätselhaften Timekeeper (Gitarre). Dem Vernehmen nach steckt als Bandkopf der ehemalige Follow The Cipher und Ad Infinitum Basser Jonas Asplind hinter dem Protagonisten.

Der Opener `The Mark´ bietet wie bereits erwähnt ein wenig unerwartet lupenreinen Metalcore mit Power, Aggression und eingängigem Refrain und das folgende grandiose `Alive´ entwickelt sich nach theatralischem Anfang zum packenden, leicht industriellen Ohrwurm mit weiblichem (Begleit-) Gesang.

Die gleichen „Hitqualitäten“ haben `Embrace Your Darkness´ mit seinem mitreißenden Chorus und das balladesk beginnende und in einem hymnischen Chorus gipfelnde `Blame´. Für spannendes Songwriting und Abwechslung ist und bleibt also gesorgt.

Das intensive `Hurt´ hat zunächst beinahe Deathcore Charakter, bevor zarte, bezaubernde Chöre ertönen, und das anschließende `Never See The Light Again´ überrascht mit dem harten Schlussakkord und dem erneut eingängigen Refrain nach einem symphonischen Teil und einem Djent-Part.

Nach zwei etwas schwächeren, unspektakuläreren Songs folgt mit `Blood The End´, welches mit einem Lead/Solo beginnt, dessen hymnischer Melodiebogen im Laufe des Songs immer wieder aufgenommen und wiederholt wird, das grandiose Ende einer in großen Teilen starken, abwechslungsreichen und kurzweiligen Platte mit einem nicht alltäglichen musikalischen Mix.

Michael Gaspar vergibt 7,5 von 10 Punkten