
CRYPTOPSY
Titel: AN INSATIABLE VIOLENCE
Label: SEASON OF MIST
Spieldauer: 33:24 Minuten
VÖ: 20. Juni 2025
Die Kanadier von CRYPTOPSY gehören zweifelsohne zu den Giganten des technisch-brutalen Death Metals Mitte der Neunziger. Gerade die ersten zwei oder drei Alben waren stilprägend. Mit der Zeit änderte die Band natürlich auch ihre Ausrichtung. Mit einem stabilen Lineup seit 2012 beackert man nun die Schnittfläche von Death Metal und Deathcore gleichermaßen.
Flo Mounier glänzt wie seit Urzeiten hinter dem Drumkit, unfassbares Vieh. Christian Donaldson schüttelt unheimlich geniale Riffs aus dem Ärmel und Sänger Matthieu McGachy röhrt wie eine angestochene Wildsau. Ich schreibe diese Zeilen voller Verwunderung, war doch der Vorgänger As Gomorrah burns allenfalls untere Durchschnittsware und ein kopfloses Extremscheibchen. Natürlich rückt die Band auch 21 Monaten nach dem Vorspiel von modern intonierten Sounds selten ab. Aber heute überzeugen die Kanadier mit Irrwitz, Wendungen, gekonnten Blastattacken und Groovepassagen, die stimmig sind und auch aufeinander passen. Dem Album hört man auch eine hohe Angriffslust an (der Bass schnurrt ab und an mal in eigenen Gefilden), die der Vorgänger eher nicht zu bieten hatte.
Auch wenn die Kritik am etwas faden Sound sein muss, der zwar mächtig klingt aber zu wenig Dynamik zulässt, ist CRYPTOPSY hier eine sehr vorzeigbare Extreme Metal Platte gelungen. Für mich eine deutliche Überraschung, meine Skepsis war nicht gering und ich hatte mich aufs eine signifikant schlechtere Qualität eingestellt. Aber „An insatiable Violence“ überzeugt auf ganzer Linie. Starke Scheibe!
Ingo Holzhäuser vergibt 8,5 von 10 Punkten