CROWORD
Titel: THE IGNORANCE CUT
Label: Lucky Bob Records
Spieldauer: 54:13 Minuten
CROWORD, das sind vier Mucker aus der Steiermark, genauer gesagt Lukas Rappitsch (Vocals, Bass), die Gitarristen Patrick Walters und Raphael Käfer und der Schlagzeuger Johannes Eder. Die vier Österreicher veröffentlichen mit “The Ignorance Cut” bereits ihren dritten Langdreher, der jedoch “nur” sechs neue Songs enthält. Vier davon wurden bereits auf und mit der EP “Crimson Gaze” veröffentlicht.
Hat man die Lautstärke nicht aufgedreht, könnte man sich doch eine Weile lang fragen, ob das Album überhaupt gestartet ist, denn das Intro von ‘Brothers’ ist doch ziemlich leise und wird erst zunehmend lauter, außerdem ist es für meinen Geschmack ein bisschen zu lang. Die aufgebaute Atmosphäre durch die Violinen (ASTERIA QUARTETT) etc. baut sich aufgrund der Dauer des fast vier Minuten Intros leider wieder ab. Der Rest des 7:12 Minuten Songs knallt dann aber gut, was das Intro zwar nicht angenehmer macht, wenn man aber weiß was einen erwartet, kann man die Minuten aushalten. In ‘Isle Of The Dead’ gehen CROWORD von der ersten Sekunde an ins Tempo und knallen absolut gut aus den Boxen. Per Nilsson (SCAR SYMMETRY) setzt seine Fähigkeiten an der Gitarre im Song ‘The Devil’s Truth’ ein, ein Song der ebenso energiegeladen wie dynamisch ist. ‘Secession’, mit dem Nebentitel “Where All The Reason Is Lost”, macht Headbanger glücklich und Mosher froh, ‘Crimson Gaze’ klingt ein bisschen nach IN FLAMES, was das musikalische angeht. Natürlich, gesangstechnisch klingen CROWORD weiterhin nach CROWORD! The Obscure, Known To Everyone’ ist weniger melodisch, dafür umso roher in Gesang und Instrument. ‘Death And The Maiden‘, ‘Soulcutter’ und ‘Between’ sind prinzipiell in denselben Sound gebettet wie die Vorgänger auch. Eine Besonderheit ist der Song ‘Totenlied’ für den der international bekannte Jazz/Klassik Komponist und Dozent für Komposition an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien, Gerd Hermann Ortler gewonnen werden konnte – ein würdiger Abschluss für den dritten Silberling der Todesstahl-Kapelle aus der Steiermark.
Die Österreicher bringen in ihrem neuen Line Up knackige Songs raus, mit denen sie über die Strecke des Albums zu überzeugen wissen! Die Scheibe kommt komplett ohne Clean Vocals aus, was ich sehr zu schätzen zu weiß, denn die Growls sind richtig gut und auch Klasse zu verstehen. Musikalisch hört man Bands wie IN FLAMES, DARK TRANQUILLITY oder auch THE HALO EFFECT raus, wenn man eine „neuere“ Band nennen möchte. Am Ende haben die Österreicher trotzdem ihren eigenen, sehr hörenswerten Melo Death Stil, der sich in jenem Göteborg Sound bewegt, den die angesprochenen Kapellen zocken. Ich hoffe, dass man von den Jungs auch in Zukunft hören wird – aber ohne langwierige Intros.
Tobi Stahl vergibt 8 von 10 Punkten