
CREMATORY
Titel: DESTINATION
Label: ROAR
Spieldauer: 53:22 Minuten
VÖ: 02. Mai 2025
Die Bandgeschichte von CREMATORY aus Westhofen in Rheinland-Pfalz reicht bis ins Jahr 1991 zurück. Sie erlebte einige Besetzungswechsel, eine Auflösung, einer Wiedervereinigung und mittlerweile 16 Studioalben, wobei “Inglorious Darkness” (2022, Napalm Records) das noch aktuelle Werk von Felix Stass (Vocals), Rolf Munkes (Guitar), Neu-Mitglied Oliver Revilo (Bass), Katrin Jüllich (keyboards, Samples) und Markus Jüllich (Drums, Programming) ist. Natürlich haben CREMATORY eine neue Studioplatte am Start, sonst gäbe es diese Review nicht, die sich um Album 17, “Destination”, dreht. “Destination” wird ab dem 02. Mai 2025 beim Label ROAR erscheinen, dem sich CREMATORY nach ihrem Engagement bei Napalm Records angeschlossen haben. Die CD-Ausgabe des Albums umfasst 12 Songs, welche auch uns zur Verfügung stehen, die Doppel-LP kommt mit 16 Liedern und ein 3-CD Earbook hat man auch am Start. Die vier Bonustracks sind ‘Tote Blumen’, ‘Fail Of Misery’, ‘Days Without Sun – Centhron Dark Mix’ und ‘Welt aus Glas – Centhron Glas Mix’ und exklusiv auf dem Earbook und der DLP enthalten.
Mit dem Titeltrack ‘Destination’ starten CREMATORY in die 53 Album-Minuten und das recht düster, mit einem Mix aus Goth und Death Metal. Bereits hier wird deutlich, dass der Clear und Growl Gesang aus einer Kehle kommt, nämlich aus der von Felix. Kraftvoll hämmert er Worte wie “fearless”, “restless”, “nameless” und auch den Titel des Liedes ins Mikro, dazu der bedrückende Sound, ein eindrucksvoller Auftakt ins Album. Mit emotionalem Text und dem passenden Mix aus Soundgewalt und Atmosphäre zeigen CREMATORY mit ‘The Future Is A Lonely Place’ auf, wo Bands wie UNHEILIG ihre Inspirationen herhaben. ‘Welt Aus Glas’ ist komplett in deutscher Sprache gehalten, sehr eingängig und tanzbar und dürfte ein guter Kandiat für die bald anstehende Live-Tour sein, die am 01. Mai im Kammgarn Kaiserslautern startet. Zudem hat man im Plattenladen HEAVEN RECORDS in Worms ein Record-Release Event geplant, das am 05. Mai ab 18 Uhr mit Meet and Greet und Autogrammstunde startet. ‘My Girlfriend’s Girlfriend’ ist ein TYPE O NEGATIVE Cover, das CREMATORY mit Unterstützung von Michelle Darkness (END OF GREEN) realisierten. Schlagzeuger Markus Jüllich kommentiert:
Unsere Cover Version von TYPE O NEGATIVE Hit ‘My Girlfriend’s Girlfriend’ ist etwas ganz Besonderes für uns. Wir hatten Mitte der Neunziger das Vergnügen, mit ihnen einige Shows und Festivals zu spielen. Wir feierten zusammen tolle Aftershow-Partys und pflegten eine gute Freundschaft. Pete Steele ist eine Legende, und dieser Song passt perfekt zu unserem CREMATORY-Stil. Es ist unsere Hommage an Pete und Type 0, denn sie sind eine der bekanntesten Bands der guten alten Gothic-Metal-Szene der Neunziger, und wir respektieren sie sehr.
‘After ‘Isolation’ kommt sanft rüber, fast ein Stückchen poppig im Sound, natürlich setzen Gitarren und harscher Gesang noch ein, die Grundstimmung des Liedes bleibt aber gleich und passt als Song zum durchatmen – im wörtlichen Sinne! Deftiger gehen CREMATORY in ‘My Own Private God’ zu Werke, ‘Days Without Sun’ als düster zu bezeichnen braucht man nicht extra, aber als einen Kandidaten der Goth-Electro Metal Sparte darf den Song einstufen, indem Felix seine Stimme mit anderer Facette zeigt. Über ‘Deep In The Silence’, ‘Banished Forever’, ‘Ashes Of Despair’ und ‘Toxic Touch’ geht es qualitativ stabil aber ohne große Überraschungen zum finalen ‘Das Letzte Ticket’, das für mich ein weiteres, deutschsprachiges, Highlight aus dem Hause CREMATORY ist.
“Destination” ist, wie bereits erwähnt, das mittlerweile 17. Studioalbum vo CREMATORY, die ihrer großen, internationalen Fanbase auch dieses Mal eindrucksvolle, soundstarke und atmosphärische Lieder mit Tiefgang schenkt, inklusive eines Felix Stass, dessen Stimme “mit dem Alter” – bitte nicht krumm nehmen, lieber Felix – immer erdiger und tiefgründiger klingt, was ganz im Sinne der besungenen Themen ist. Ob CREMATORY nun mehr Gothic, Death oder Elektro Metal Anteile haben ist am Ende egal, denn CREMATORY machen die Musik, die CREMATORY ausmacht und das gefällt – sonst wären wir heute nicht beim 17. Studioalbum angekommen!
Tobi Stahl vergibt 8,5 von 10 Punkten