CRAVING – CALL OF THE SIRENS

CRAVING

Titel: CALL OF THE SIRENS

Label: Massacre Records

Spieldauer: 50:03 Minuten

VÖ: 19. Mai 2023

Seit ihrer Demo 2006 und ihrer Debüt – EP “Revenge” aus 2008 haben CRAVING drei Langspieler (“Craving”, “At Dawn”, “By The Storm”) und eine weitere EP (“Wielder Of Storms”) veröffentlicht. Sieben Jahre sind seit dem letzten Album vergangen, doch am 19. Mai 2023 gab es endlich frische Klänge von Ivan Chertov (Vocals, Guitars, Orchestrierung), Jonas Papmeier (Guitars), Leonid Rubinstein (Session Bass) und Wanja Gröger (Drums), denn da erschien “Call Of The Sirens” über Massacre Records. “Call Of The Sirens” gibt es als limitierte Vinyl (ohne Bonustracks) als Jewelcase CD und in digitaler Version (mit Bonus Tracks).

CRAVING produzierten die Platte, die von Christoph Brandes in den Iguana Studios gemischt wurde. Um das Cover-Artwork kümmerte sich der langjährige Freund und Designer der Band Andrej Bartulović / All Things Rotten. Das Artwork spiegelt alle Songtitel wider, wobei der Schwerpunkt auf  Titelsong “Call Of The Sirens” liegt, ich zitiere:

Die Sirene versucht, den Mann auf dem Bild mit Gewalt aufzuhalten, doch der mächtige Wanderer lässt sich nicht unterkriegen und setzt seinen Weg fort. Wenn man genau hinschaut, findet man im Bild weitere Details, die auf andere Songtitel des Albums hinweisen.

Das schwarzmetallisch – melodische ´Mich packt die Wut´ eröffnet den vierten Langspieler der Extreme Metaller von CRAVING und das mit deutschen Lyrics. Mit ´Call Of The Sirens´, dass sowohl Black als auch Death Metal Anteile hat, kommen mit Michelle Bouma und Esther Sarai Devries die ersten Gastmusikerinnen ins Spiel und verleihen dem Song zusätzliche Atmosphäre. Brachial und wütend geht’s in ´Death March´ weiter, ebenfalls mit Female Vocals von Theresa Winterhalter. Die Gegensätze bestehend aus Ivan Chertovs raugrimmigen Growls und den klaren Vocals der weiblichen Gäste klingen richtig gut. Komplett in russischer Sprache ist ´Maiden Of The Sun (Дева Солнца II)´ gehalten, dass sich vom Sound her nahtlos ins bisher Gehörte einfügt. ´Blood Ov Franconia´ ist starker Melodic Death Metal in dem es nur indirekt um Blut geht, aber checkt dieses Loblied auf Franken selbst aus, ölt eure Stimmen und schließt euch dem coolen Chorgesang an.

In ´Gods Don’t Negotiate ́ bringt uns Marek ´Ashok´ Šmerda (Cradle Of Filth) ein fettes Solo als Gast auf seiner Gitarre. Hier würzen CRAVING ihren schwarzen Todesstahl mit Einflüssen aus dem Folk Metal und abermals gibts kräftigen Chorgesang zum Mitsingen. Die starke Orchestrierung beim melodischen ´Prayer For The Rain ́ kommt von Fabian Mofid und im düsteren (Vinyl-) Finale ´Star By Star´ bleibt der Refrain definitiv im Kopf. Käufer der CD und/oder digitalen Ausgabe von “Call Of The Sirens” bekommen noch das Elena Tsagrinou Cover ´El Diablo´ und das in ukrainischer Sprache gesungene, von Go_A gecoverte, ´Shum`.

CRAVING machen vieles richtig auf ihrem vierten Album “Call Of The Sirens”. Mir gefällt der Mix aus der Düsternis und der Schwärze, die der Black Metal mit sich bringt, die brachiale Wucht des Death Metal und die Melodik, die in beide Genres gemischt wurde, richtig gut. Dazu hat man in einigen Songs die rauen/grimmigen Growls von Frontmann Chertov in Kontrast zu “zarten” Frauenstimmen gesetzt – besonders im Titelsong klingt das stark. Die Coverversionen gefallen mir auch gut, würden mir aber in Anbetracht der starken eigenen Songs nicht fehlen, weshalb ich hier die Vinyl – Variante favorisieren würde – auch wegen des schicken Cover Artworks, dass in der Größe noch besser zur Geltung kommen wird.

Tobi Stahl vergibt 8 von 10 Punkten