COBRAKILL
Titel: SERPENT'S KISS
Label: Frontiers Music
Spieldauer: 46:37 Minuten
VÖ: 19. Januar 2024
Aus Deutschland kommen CobraKill, die mit ihrer Mucke und besonders mit ihrem hochgelobten 2022er Debütalbum “Cobratör” das italienische Label Frontiers Music auf sich aufmerksam machten. Ihren Riecher, was erfolgversprechende Acts und Newcomer angeht, haben die Italiener schon des Öfteren unter Beweis gestellt und so war es die logische Konsequenz, sich die deutschen Rocker zu schnappen. Das Frontiers Debüt von Nick Adams (Vocals), Randy White (Guitar), Tommy Gun (Guitar), Crippler Ramirez (Bass) und Toby Ventura (Drums) erscheint am 19. Januar 2024 und heißt “Serpent’s Kiss”. Natürlich freue ich mich auf den knackigen Hard ’n Heavy Metal, den die Jungs raushauen und hörte gespannt auf das, was die Band über ihr zweites Album sagt:
‚Serpent’s Kiss‘ ist ein Zeugnis unserer musikalischen Entwicklung. Im Studio aufgenommen, zeigt es eine bemerkenswerte Vielfalt, die schon bei den ersten Sessions ansteckende Ohrwürmer hervorruft. Das Album ist ein Beweis für unser Wachstum seit unserem Debüt, es strahlt vor Kreativität und zeigt eine neu gewonnene Reife. Da Schlagzeuger Toby Ventura die Leitung bei Produktion, Mischung und Aufnahme übernahm, hatten wir beispiellose Freiheit, unseren Sound zu gestalten. ‘Serpent’s Kiss’ stellt für uns zweifellos einen bedeutenden Schritt nach vorne dar.
Bevor wir starten, gibt es einen Rückblick auf die Gründung von COBRAKILL. 2020 taten die Jungs sich zusammen und sorgten rasch für Bewegung in der Szene, denn ihr Sound erinnert mit seiner Dynamik, Energie und der Power an Bands wie Mötley Crüe, Judas Priest, W.A.S.P. Lizzy Borden und RATT. Ihr Debütalbum “Cobratör” war in der Folge schneller weg als gratis Bier im Fußball-Tempel – kein Wunder, schließlich ist der Sound der 80er absolut genial und der Mix aus Metal, Rock, Sleaze und Glamour steht hoch im Kurs in der Szene und das nicht nur die Songs von COBRAKILL betreffend. Da es heute aber um jenes Quintett geht, legen wir los mit “Serpent’s Kiss” und der Rezi darüber.
´Above The Law´, ´Bazooka´und ´Concrete Jungle´ eröffnen das Zweitwerk und knüpfen an die Eingängigkeit des Vorgänger Albums an, auch was die Texte angeht – das es in ´Bazooka´ wohl nicht um die Waffe an sich geht dürfte klar sein. Den anfänglichen Drive nehmen COBRAKILL zusehends raus und finden sich während ´Concrete Jungle´ im Melo-Rock wieder. Auch ´Razor Blade´ zündet musikalisch noch nicht so richtig. Erst mit ´Monstrous´ werden die Jungs temporeicher und richtig geballert wird dann in ´Same Ol’ Nasty Rock N’ Roll´, bei dem ich wieder parallelen zu Songs wie ´Desperado´ aus “Cobratör” sehen kann, auch wenn der unbekümmerte Rotz aus ´Desperado´ fehlt. Die Luftgitarre darf gezückt und während ´Torture Me´ und ´Hungry Heart´ gezockt werden – wer natürlich lieber an den Air Drums sitzt kann diese auch beackern oder singt einfach mit wenn nach der Rockballade ´Seventeen´ der 1985er Kultsong ´Silent Running´ läuft, der von Mike & The Mechanics veröffentlicht und von COBRAKILL gekonnt gecovert wurde. Mit ´Ride My Rocket´ und ´Velvet Snakeskin´ endet “Serpent’s Kiss” nach gut 46 Minuten, so wie es begonnen hat – catchy und temporeich.
Mir gefällt die neue Platte der Bielefelder Newcomer schon gut. “Serpent’s Kiss” klingt frisch, frech, unverbraucht und hebt sich ein stückweit aus dem Programm von Frontiers ab. Hardrock-Fans werden ziemlich sicher auf ihre Kosten kommen und zu den catchy Melodien rocken, die Songs mitsingen und sich über “frisches Blut” im Genre freuen. Ich mag den Vorgänger “Cobratör” aber lieber, denn die Scheibe ist rauer, frecher, rotziger und temporeicher als sein Nachfolger und auch wenn die Band über ihre neue Platte verlauten lässt, dass sie Ergebnis der musikalischen Entwicklung ist, finde ich es schade dass “Serpent’s Kiss” die Unbekümmertheit von “Cobratör” fehlt. Natürlich ist “Serpent’s Kiss” trotz meiner Kritik ein gutes Album, dass Genrefans sich gönnen sollten und ich hoffe,dass die Jungs weitere Musik raushauen, dann aber wieder Frech und frei von der Leber weg wie bei ´Same Ol’ Nasty Rock N’ Roll´, denn so macht euer Hard ’n Heavy Metal richtig Bock.
Tobi Stahl vergibt 7 von 10 Punkten