CLASSLESS ACT – WELCOME TO THE SHOW

CLASSLESS ACT

Titel: WELCOME TO THE SHOW

Label: BETTER NOISE RECORDS

Spieldauer: 44:45 Minuten

VÖ: 24. Juni 2022

Auch wenn der Hard/Classic/Glam Rock Fünfer aus Los Angeles nicht nur auf den ersten Blick ein wenig hochgejubelt, herausgeputzt und auf Hochglanz poliert wirkt, verbirgt sich dahinter und auf dem Debütlongplayer “Welcome To The Show“ jede Menge musikalische Unterhaltung, Klasse und Substanz.

Geschickt gewählte Gastauftritte, eine saubere Produktion, ein Haufen guter, moderner Hardrocksongs mit teilweise wilder Solierung und ein charismatischer Sänger tun ihr Übriges zu einem gelungenen Silberling. Doch gehen wir der Reihe nach vor.

Überzeugt doch gleich die eröffnende, mitreißende Bandhymne nicht zuletzt mit deftigem Rock, Ohrwurmpotential sowie Gastvokalist und Mötley Crue Frontmann Vince Neil. Auch Track zwei, die ein wenig weichgespülte Nummer `This Is For You´ kommt nicht ohne Gastbeitrag aus und wird von Justin Hawkins (The Darkness) intoniert.

Im Folgenden wird in mal überraschenden, mal nicht besonders originellen, aber immer unterhaltsamen, dynamischen und zeitgemäßen Stücken die gesamte Palette der Genrevertreter von Europe, AC/DC, Airbourne, Aerosmith, The Hellacopters, Backyard Babies oder auch die gerade wiederauferstandenen Bulletboys zitiert und kombiniert.

Und egal ob die beiden genannten Tracks, der ungewöhnliche, „verzweifelte“ Ohrwurm `On My Phone´, das grandiose `All That We Are´, ein eingängiges Stück fürs Stadion mit RHCP-artiger Strophe und hynmischem Refrain und die Feel-Good-Nummer `Made In Hell´: dabei trifft das amerikanische Quartett eben überdurchschnittlich oft voll ins Schwarze.

Zu meinem persönlichen Highlight entwickelt sich das intensive, atmosphärisch dichte, epische `Storm Before The Calm´. Es folgen mit dem packenden `Walking Contradiction´ und dem flotten, kurzen `Give It To Me´ eher wieder zwei Abgehnummern, bevor das abschließende, hymnische `Thoughts From A Dying Man´ mit seinen abwechselnden Gesangs- und Instrumentalpassagen an Queen oder im modernen Bereich geschaut an Acts wie The Killers oder Muse erinnert.

“Welcome To The Show” erweist sich als leidenschaftliches, modernes, spielfreudiges Statement mit viel Groove, Power und Abwechslung und zeigt, dass CLASSLESS ACT alles andere sind als das und zurecht die Chance erhalten haben, momentan als Opener für Poison, Mötley Crüe, Def Leppard und Joan Jett durch die Stadien der USA zu tingeln.

Michael Gaspar vergibt 8 von 10 Punkten