CHILDREN OF THE REPTILE
Titel: HEAVY IS THE HEAD
Label: EIGENVERÖFFENTLICHUNG
Spieldauer: 47:24 Minuten
VÖ: 07. April 2023
„Heavy Is The Head“ von CHILDREN OF THE REPTILE ist so eine fantastische Wundertüte von einem Album, das wild zwischen allen mögliche Stilrichtungen wie NWoBHM, Hardrock, AOR, Epic-, US- und Speed- bis hin zu Thrash-Metal umherschwankt und gerade in dieser Kombination irgendwie unvergleichbar aufregend und charmant ist wie zuletzt eigentlich nur die letzten „Night Demon“-Alben.
Das Promoschreiben verweist zur Beschreibung auf „Riffs von Metallica, Twin Leads von Thin Lizzy und Iron Maiden, Vibes von Judas Priest als auch Manilla Road bis hin zur Progressivität von Mastodon“. Ich hasse solch ein Namedropping eigentlich und lasse dazu gerne auch meinen bissigen Senf ab. Bei den CHILDREN OF THE REPTILE passt diese Beschreibung aber irgendwie überraschend gut. Würde zum Vergleich auch noch Bandnamen wie eben Night Demon (!), Audrey Horne, Cauldron, Cloven Hoof, Enforcer bis hin zu Voivod und sogar alten Blind Guardian mit in den Ring werfen.
Dementsprechend ist es auch schwer, für „Heavy Is The Head“ einen Konsens-Anspieltipp zu geben, der das Album als Ganzes definiert. Der Opener ‚Warriors Of The Light‘ ist ein geiler melodiöser Epic-Metal-Stampfer, der folgende ‚Burner‘ ein Speedmetal-Kracher vor dem Herrn, ‚Silent Circle‘ danach ein Uptempo-Rocker mit Thin-Lizzy-Hommage (Whiskey In The Jar Gedächtnis-Riff) und ‚Fear The Old Blood‘ eine klasse Halbballade, die beim Ausufern genauso sowohl an Night Demon wie auch (natürlich alte) Metallica erinnert wie der geniale Melodic-Thrasher ‚Advenurers‘ Entsprechend abwechslungsreich und spannend auf dem Album bis zum Schluss weiter.
Bereits die beiden Vorgänger-Alben der US-Band, das noch eher rohe „Children Of The Reptile“ (2013) und das geniale, etwas rockigere und düstere „The End“ (2018) waren kleine Underground-Perlen, die ich nur jedem Metal-Fan wärmstens ans Herz legen kann. „Heavy Is The Head“ setzt aber noch mal eine Schippe drauf, sollte vielen Fans des letzten Night Demon Albums „Outsider“ gefallen und ist musikalisch imho zigmal spannender als alles, was z. B. Metallica in den letzten drei Jahrzehnten abgeliefert haben.
Joe Nollek vergibt 9 von 10 Punkten