CHAMELION – LEGENDS & LORES

CHAMELION

Titel: LEGENDS & LORES

Label: ROCKSHOTS RECORDS

Spieldauer: 54:23 Minuten

VÖ: 08. Dezember 2023

Die finnischen Symphonic Fantasy Power Metaller CHAMELION veröffentlichen ihren Debüt-Silberling „Legends & Lores“. Nachdem einige Demos in verschiedenen Besetzungen erstellt wurden, scheint nun mit Tomi Viiltola (Vocals), Marco Sneck (Keyboards), Jari Satta (Guitars), Jukka Jokikokko (Bass) und Janne Kusmin (Drums) ein vielversprechendes und stabiles Lineup gefunden worden zu sein.

Der Fünfer kombiniert pfeilschnellen, europäischen Power Metal mit mittelalterlichen Elementen und symphonischen Chören und Orchestrierungen aus Renaissance und Barock. Das Keyboard scheint dauerhaft auf der Einstellung „Cembalo“ fixiert zu sein, es kommen Blockflöten, Sackpfeifen und beinahe alle wesentlichen Orchesterinstrumente zu ihrem Recht.

Bereits das augekoppelte `Hero´s Tale´ und die grandiose weitere Vorabsingle `The Shadowleader´ überzeugen mit schicken Melodien und eingängigen Chorussen, viel Tempo und gutem Songwriting.

Die süchtig machende Nummer `The Quest´ beginnt mit einem menuettartigen Teil und immer, wenn ich den Song abends im Auto anhöre, werde ich morgens „Destiny´s call, who has the will, who has the power to hold the key of victory“ summend wach.

`The Hammer Of The Gods Might´ wird seinem Titel gerecht und geht mit mehr Wumms und einer gehörigen Portion Bombast zu Werke, bevor mit `The Keeper Of The Heart´ die hymnische Ballade der Scheibe folgt.

Einzig der voluminöse, zehnminütige Schlusspunkt `Glorious Dawn´ weist bei aller Epik und allem symphonischen Bombast in meinen Augen einige kleinere Längen vor allem in den ruhigeren Passagen auf. Hier wäre weniger wohl an manchen Stellen mehr gewesen, was aber den insgesamt stimmigen und überzeugenden Gesamteindruck des Silberlings nicht wesentlich zu trüben vermag.

Mit “Legends & Lores“ werden CHAMELION weder einen Innovations- noch einen Originalitätsaward gewinnen, aber ein dermaßen starkes, kurzweiliges und ausgewogenes Album mit einem Sound dieser Art, gekennzeichnet sowohl durch die mittelalterlichen, als auch die neoklassischen Elemente, und in dieser hohen Qualität der Kompositionen hört man dennoch wahrlich nicht alle Tage.

Michael Gaspar vergibt 8 von 10 Punkten