CELTIC HILLS – HULDUFÒLK

CELTIC HILLS

Titel: HULDUFÒLK

Label: ELEVATE RECORDS

Spieldauer: 51:47 Minuten

VÖ: 01. April 2022

Auf ihrem neuen Dreher verschieben CELTIC HILLS ihre stilistische Ausrichtung vom folkig angehauchten Thrash in Richtung melodischem Power Metal mit folkigen und symphonischen Anteilen. Das italienische Trio besteht aus Jonathan Vanderbilt (Gitarren und Gesang), Jacopo Novello am Bass und Drummer Simone Cescutti.

“Huldufòlk” ist der dritte Studiodreher der 2010 gegründeten Band, die in den Lyrics erneut regionales Historienbewusstsein beweist, indem diese von Geschichte und Geschichten aus dem Friaul und dem übrigen Nordosten Italiens handeln. So geht es im – nebenbei bemerkt auch musikalisch großartigen – `After The Earthquake` um das verheerende Erdbeben in der Region am 06. Mai 1976.

In packenden, eingängigen Tracks wie dem Opener `The Secret Of The Grail´ und dem folgenden nicht minder guten `Metal Message` baut das dynamische Terzett hymnischen Power Metal rund um das markante, durchdringende Organ des Frontmanns.

Genau wie das pfeilschnelle, aber erneut enorm melodische und eingängige `Hidden Folk` kann auch das eher mittelflotte `Green Forest` mit seinem grandiosen Chorus glänzen, bevor die zweite Hälfte der Albumtracks dieses hohe Niveau nicht durchgängig halten kann.

Folgende Stücke wie `Gate Of Hollow Earth` oder `Living Out The Egg` erinnern dann trotz ihrer immer noch guten, eingängigen Refrains eher an Piraten/Folk Metal der Marke Alestorm oder Turisas/Korpiklaani (`Villacher Kirktag`). Während `The Hammer Of Thor` mit seinen Growls irgendwie unruhig und nicht so recht stimmig wirkt, sorgt das grandiose `The Sound Of Earth` mit seinen hohen symphonischen Anteilen für ein unerwartetes, weiteres Highlight.

Das bereits erwähnte `Living Out The Egg` weiß in der als Bonus enthaltenen, alternativen Version mit Drummer Simone Cescutti am Mikro besser zu gefallen und sorgt zudem für eine willkommene Abwechslung von den doch sehr dominanten, theatralischen und auf die Dauer beinahe etwas „anstrengenden“ Vocals des Frontmanns. Zum Abschluss gibt es noch eine gelungene Überarbeitung des Tracks `Words In Out` vom 2010er Demo “Horns Helmet Fighters“.

Diese kann an den sehr guten anfänglichen Eindruck anknüpfen, was “Huldufòlk” unter dem Strich zu einem soliden Silberling mit einem mittelschweren Durchhänger macht. Die stilistische Neuausrichtung sollte die Band unbedingt beibehalten und konsequent weiterverfolgen. Das legt vor allem die Qualität der ersten Albumhälfte und der weiteren erwähnten Glanzlichter nahe.

Michael Gaspar vergibt 7 von 10 Punkten