CATEGORY 7 – CATEGORY 7

CATEGORY 7

Titel: CATEGORY 7

Label: Metal Blade Records

Spieldauer: 51:41 Minuten

VÖ: 26. Juli 2024

Wer bei seiner favorisierten Suchmaschine “Category 7” eingibt, wird zunächst sehr viele Einträge zum gleichnamigen Umweltkatastrophen-Film angezeigt bekommen, der 2005 ausgestrahlt wurde. Möchte aber über die “Supergroup” CATEGORY 7 mehr erfahren, sollte man das Wörtchen “Band” hinzufügen, denn der Name der Truppe ist auch die numerischen Bezeichnung für die stärksten Windstürme in den USA.

Phil Demmel (Gitarre) sagt über CATEGORY 7 und scherzt über die Bezeichnung als Supergroup:

Ich finde, wir sind ziemlich super. Ich habe wirklich das Gefühl, dass das eine Band ist, kein Nebenprojekt. Und ich habe das Gefühl, dass wir dieses unglaubliche Stück Musik geschrieben haben und noch nicht fertig sind. Ich bin so stolz darauf, wie das zustande gekommen ist und auf die Leute, die daran beteiligt waren. Und ich denke, wir sind alle super positiv eingestellt und freuen uns darauf, was wir in Zukunft noch damit machen können.

Die zarte Pflanze namens CATEGORY 7 begann im Metal-Club Dingbatz in Clifton, New Jersey, an zu wachsen. Dorthin ging Mike Orlando und traf auf Demmel, der als Leadgitarrist bei Overkill einsprang, bei dem auch Shadows Fall-Schlagzeuger Jason Bittner mitwirkte.

Demmel erinnert sich:

Wir hingen rum und ließen es krachen, und nach ein paar Bieren dachten wir uns: ‘Hey, wir müssen etwas tun. Wir müssen neue Musik schreiben. Wir haben hier drei Fünftel einer Band. Lasst uns zusammenkommen und ein paar Songs machen.’

Mit ‘In Stitches’ feuern CATEGORY 7 bereits zum Auftakt ihres selbstbetitelten Debüts eine brachiale und thrashige Nummer raus, in der Sänger John Bush (Armored Saint, Anthrax) voll aufgeht und seine Mitstreiter Mike Orlando (Adrenaline Mob, Sonic Universe, Noturnall), Phil Demmel (Machine Head, Kerry King, Vio-Lence), Jack Gibson (Exodus) und Jason Bittner (Shadows Fall, Overkill) aufzeigen was dabei rauskommt, wenn Könner am Werk sind.

Bush über den Opener ‘In Stitches’:

Ich habe einen Artikel über eine schwangere Frau namens Stitches gelesen, die ohne Wohnung in Los Angeles lebte und offensichtlich ein sehr schwieriges Leben führte, das durch Geisteskrankheit und Drogenmissbrauch noch erschwert wurde. Die Situation der Obdachlosen in meiner geliebten Stadt macht mich wahnsinnig. Ich schwanke zwischen ernsthaftem Mitgefühl und völliger Wut. Die Kombination aus der Vorstellung ihres Lebens und meiner eigenen inneren Zerrissenheit hat mich beim Schreiben dieses bissigen Album-Openers in einen fast humorvollen Wahnsinnszustand versetzt.

Die rasante Gangart geht in ‘Land I Used To Love’ und ‘Apple Of Discord’ weiter, wobei in letzterem Track ziemlich viel Heavy Metal und ein paar punkige Vibes stecken. Nach den ersten drei Songs und dem Tempo könnte man schon ‘Exhausted’ sein, nicht so CATEGORY 7, die im groovig und wütenden ‘Runaway Truck’ weiter aus vollen Rohren feuern. ‘White Flags And Bayonets’ und ‘Mousetrap’ halten fette Gitarren-Soli und knackstarke Drums bereit die in ‘Waver At The Breaking Point’ teilweise noch wilder werden – absolut grandios zum moshen und pogen! Der letzte Song mit Gesang ist ‘Through Pink Eyes’, denn in den letzten acht Minuten von ‘Etter Stormen’ gibt es fett was auf die Trommelfelle als Phil Demmel (Kerry King) und Mike Orlando (Adrenaline Mob) ihre Gitarren schreddern, Jack Gibson (Exodus) die Saiten seiner Bassgitarre harsch bearbeitet und Drummer Jason Bittner Sägespäne aus seinen Sticks macht – sehr geil, wie die brachiale und herausragende instrumentale Nummer das Debütalbum dieser orkanstärken Truppe nach fast 52 Minuten abschließt.

Armored Saint, Anthrax, Adrenaline Mob, Sonic Universe, Noturnall, Machine Head, Kerry King, Vio-Lence, Exodus Shadows Fall, Overkill – die Liste der Bands in denen die Herren der Supergroup CATEGORY 7 tätig sind oder tätig waren liest sich wie ein verdammt geiles Festival-Lineup, nachdem sich viele Fans die Finger lecken würden. Man darf sich daher auf das selbstbetitelte Debütalbum der Band freuen, die zehn brettharte Songs raushauen, die sich überwiegend im Bereich des Thrash Metal bewegen – kein Wunder bei den Bandmitgliedern. Es bleibt zu hoffen, dass CATEGORY 7 kein Projekt wird, es mehr Platten geben wird und natürlich auch Live Performances!

Tobi Stahl vergibt 8,5 von 10 Punkten