Die amerikanische Deathcore Institution CARNIFEX meldet sich nach gut zwei Jahren nach Graveyard Obsessions mit neuem Material zurück. „Necromanteum“ lautet der Name von Album Nummer neun in rund 18 Jahren des Bestehens.

Grundsätzlich bleiben CARNIFEX ihrer eingeschwungenen Linie der letzten beiden Alben treu. Und dennoch schaffen sie klangliche Anpassungen was den Bereich der symphonischen Ausstattung ihres Sounds angeht. Schon auf dem Vorgängeralbum haben sich CARNIFEX deutliche Black Metal Anteile in ihren Sound eingewebt. Diese Entwicklung hat man weiter forciert und damit auch mehr orchestrale Parts ins Klangbild integriert. Das manifestiert sich bereits im Opener ‚Torn in Two‘. Aber keine Angst, CARNIFEX verkommen hier nicht zur Keyboard schwingenden Atmospheric Black Metal Band, die symphonischen Parts werden songdienlich eingebettet und ergänzen den Gesamtsound. Die Überfrachtung hält sich somit in Grenzen und die begleitenden Solipassagen sind absolut hörenswert. Und natürlich gibts es hier immer noch ordentlich eins mit der Deathcore Kelle eins auf die Mütze. Das beweisen CARNIFEX gerade in der zweiten Albumhälfte teilweise sehr eindrucksvoll wie beispielsweise in ‚Bleed more‘.

Insgesamt ein solides Album, das aber keine Blumenpötte bei mir gewinnt. Ich fand dafür den Vorgänger deutlich zugänglicher und etwas luftiger. Dennoch dokumentiert die Band damit ihre konsequente Weiterentwicklung und Stellung im extremen Bereich. Aber: Unterm Strich deutlich schwächer als der Vorgänger.

Ingo Holzhäuser vergibt 6,5 von 10 Punkten

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