CARMERIA
Titel: ADVENAE
Label: EIGENVERTRIEB
Spieldauer: 65:06 Minuten
VÖ: 18. März 2022
Der australische Symphonic-Goth Metal Act CARMERIA legt sein Debütalbum “Advenae” vor. So weit, so gut und unspektakulär und doch weit mehr als das. Der Fünfer von Down Under verarbeitet Einflüsse von der Orchestrierung und Cinematic eines Hans Zimmer über die fast poppige Eingängigkeit von HIM bis zu Symphonic und Bombast á la Nightwish.
Die elf Stücke sind so melodisch wie dissonant, ebenso düster wie erhebend und genauso Symphonic wie Gothic und heavy. Und all das mit den variablen Vocals des Frontmanns Jordan Von Grae, der sich irgendwo zwischen Ville Valo, Andrew Eldritch, Peter Steele und Peter Heppner austoben darf und diese Aufgabe grandios und variabel erledigt.
Die catchy Single `Morning Star` bietet Nightwish-Chöre, Epik und ein packendes Solo, bevor das mit Glockengeläut eingeleitete `Carpe Noctem` mit teilweise harshen Vocals überrascht. Bei `En Rapture` treffen Maiden-Riffs auf Oper und Orchester, während der folgende „Hit“ `Relinquished` vor allem mit brillantem Chorus und erneut mitreißendem Solo glänzt.
Das hypnotische `Celestia` beginnt im Piano-Wiegenlied-Stil um dann im erneut fantastischen Refrain aufzugehen, bevor `Solaris` 80er Gothic Pop mit eingängigem Chorus bietet. Es folgt ein weiteres Highlight, wenn das grandiose `Starfall` nach akustisch-reduziertem New-Age-Start zur flotten Power Metal Hymne mutiert.
Bei den folgenden zwei Stücken fallen Tempo und Energie etwas ab bzw. werden für den epischen, beinahe dreizehnminütigen Schlussakkord `Eternity` aufgehoben. Dieser ist ein Fest für die Sinne, der nochmal alles auffährt, was CARMERIA anno 2002 ausmacht: gothische Theatralik, üppige Orchestrierungen, tiefschwarze Düsternis, krachende Riffs, ätherische Melodien und die facettenreichen, bockstarken Vocals.
Michael Gaspar vergibt 8 von 10 Punkten