
CARBON AGE
Titel: FORSAKEN
Label: EIGENPRESSUNG
Spieldauer: 35:24 Minuten
Carbon Age ist eine Deathcore-/Metalcore-Band aus Hannover, die seit 2019 aktiv ist. Die Band setzt sich aus André Kollin (Gesang/Gitarre), Christoph Greger (Bass) und Helge Dolgener (Schlagzeug) zusammen und kombiniert Deathcore mit Groove-Metal-Elementen, Hardcore-Einflüssen und eingängigen, melancholischen Refrains – wem Bands wie Lamb of God und Bleed From Within was sagen, der hat eine Vorstellung davon, welche Wucht CARBON AGE entfachen können. Ihr Debütalbum “Forsaken” erschien am 16. Mai 2025 im Eigenvertrieb (Self-Release) als CD/Digipak. Das Werk umfasst neun Songs, die von Eike Freese/Chameleon Studio, Hamburg (HEAVEN SHALL BURN, LORD OF THE LOST, ENDSEEKER, HELLOWEEN) gemischt und gemastert wurden. “Forsaken” hat eine Spielzeit von ca. 35 Minuten, die wir uns angehört haben und euch nachfolgend erzählen werden, wie sie klingen.
Der Titelsong ‘Forsaken’, der als Vorabsingle samt Musikvideo rausgehauen wurde, erhielt durchweg positives Feedback für seine kraftvolle Produktion und visuelle Umsetzung. Dieses Feedback ist auch absolut gerechtfertigt, denn der Song knallt schon gut in den Ohren! Fette Blastbeats bekommt die Headbanger-Fraktion in ‘Blood Haven’ serviert und ‘Reincarnate’ komplettiert das bockstarke Opener-Triplet von CARBON AGE – die mit ihrem Sound und den brutalen Vocals richtig Spaß machen. Weiter geht’s mit dem Animationsprogramm für ambitionierte Circle Pit Teilnehmer mit dem Track ‘Aftermath//Redux’, während die Matten in ‘Shattered’ wirbeln dürfen. In bisher jedem Song können die Hannoveraner mit verdammt starken Gitarren und Rhythmus-Performance überzeugen – die Vocals sind das Reibeisen-Sahnekirschen-Topping. Genauso geht’s im Wutfetzen ‘Desert Of Hate’ und dem düsteren Groove-Stampfer ‘Dark Sun’ weiter – in dem es auch ein kurzes Bass-Solo gibt. Die wohl schnellste und wildeste Nummer auf “Forsaken” ist ‘Perished Ways’, zumindest in Passagen. ‘Diamond Throne’ ist Song #9, ganz nach Art des Hauses gehalten und gleichzeitig auch der finale Groove-Hammer auf “Forsaken”, ein Debüt, das musikalisch nicht lange fackelt und keinen Schnickschnack braucht: hier gibt’s sofort volle Lotte Blastbeats und Breakdowns auf die Mappe, gemischt mit melodischen und atmosphärischen Passagen – die toll aufeinander abgestimmt sind. Lyrisch geht es in den Songs um innere Zerrissenheit, Vergänglichkeit bis hin zu sozialen Themen und Dystopie – eigentlich alles Dinge, mit denen sich sicherlich viele Menschen in diesen Tagen konfrontiert sehen.
“Forsaken” ballert von vorne bis hinten – Blastbeats, Breakdowns und fette Grooves prügeln dir nonstop um die Ohren, während die Reibeisen-Vocals alles abrunden. Jeder Song macht Laune für Circle Pits und Headbanging, aber der eine richtig große Hit, der sofort im Ohr bleibt, fehlt noch. Ein paar Überraschungen mehr – vielleicht mal ein unerwarteter Tempowechsel oder Hook – würden der Platte zusätzliche Würze geben. Trotzdem: starkes Debüt, das ordentlich knallt und Lust auf mehr weckt.
Tobi Stahl vergibt 7,5 von 10 Punkten