BRUNHILDE – TO CUT A LONG STORY SHORT

BRUNHILDE

Titel: TO CUT A LONG STORY SHORT

Label: SAOL/Kontor New Media

Spieldauer: 47:57 Minuten

Der Albumtitel der Rotzrock-/Punk-/Crossover/Metal-Band aus Fürth ist Programm, denn die meisten der vierzehn Songs kommen mit wenig mehr als oder gar unter drei Minuten Spielzeit aus und somit direkt auf den Punkt. Sängerin Caro Loy und Gitarrist und Co-Songwriter Kurt Bauereiß liefern eine sehr kurzweilige, da enorm abwechslungsreiche Platte ab, die großen Spaß macht. Dafür sorgt außer durchweg starken, kompakten Songs auch die gute Arbeit von Entdecker und Produzent Charlie Bauerfeind (u. a. Motörhead, Blind Guardian, Helloween).

Neben harten Riffs und variantenreichem Songwriting überzeugt und fesselt den Zuhörer vor allem die irre facettenreiche Röhre von Frontfrau Caro. Dabei erinnert sie in vielen Momenten vor allem an das Organ von Sandra Nasic (Guano Apes). Und so verwundert es nicht, dass Songs wie ‘Miss God’, ‘Judas’ und das schon auf der 2020er EP erschienene ‘Choir Boy’ auch tatsächlich nach deutschem Crossover der Marke Die happy oder den Genannten klingen. Die Gruppe darauf zu reduzieren wäre aber zu kurz gegriffen, denn zum einen tun sie dass auf eine sehr zeitgemäße und unterhaltsame Art und Weise und zum anderen können auch die eher rotzig-rockigen Stücke überzeugen. Im eher sperrigen ‘When You were Born (I Was Already Dead)‘ könnte man gar meinen, es mit einer weiblichen Lemmy-Version zu tun zu haben. In ruhigeren Momenten wiederum fühlt man sich an die Großtaten von Skin (Skunk Anansie) erinnert, während die Vocals von ‘Im My Head‘ teilweise auch von Björk stammen könnten. Da passt schließlich auch die gelungene Version des Nina-Hagen-Klassikers ‘So Bad’ ins Bild, bevor die nur von Vocals, Streichern und Klavier getragene Ballade ‘It´s All Lies’ den eher andächtigen und kalte Schauer verursachenden Abschluss eines tollen Debüts bildet!

Michael Gaspar vergibt 7,5 von 10 Punkten