Mexikanisches spanisch ist gefühlt die Sprache, die vom Timbre alles zwischen menschenverachtender Niedertracht bis zum allesüberstrahlenden Liebesgeständnis abdecken kann. Was auch immer die Herren von BRUJERIA hier gesanglich von sich geben oder in dem Hörspiel-artigen Intermezzi ablaufen lassen, hört sich jedoch deutlich nach erstgenannter Kategorie an. BRUJERIA ist ein internationales Extrem Metal Konglomerat, hier spielen und spielten Musiker namhafter Bands mit, versteckt hinter spanischen Pseudonymen und in spanisch vorgetragenen Texten.

Einst von Dino Cazares (Fear Factory) und Billy Gould (Faith No More) ins Leben gerufen, rüpeln die angeblichen Drogenbarone und Polizistenmörder weiterhin in der Mixtur aus Thrash, Metal, Grindcore und Hörspiel durch die Botanik. Das Ganze ist in punkto Songwriting, Instrumentierung und Produktion durchweg gutklassig und trotz 54 Minuten Spielzeit recht abwechslungsreich. Da hört man neben den bekannten Soundingredienzien auch mexikanische Folkloreelemente und Trompeten. Abschluss des Albums bildet die Interpretation des Eric Clapton Hits Cocaine im Tex-Mex-Tarantino-Style als ‚Cocaina‘. Dem Image der Band ist dieser Songtitel bzw. das Thema wie auf den Leib geschneidert und dementsprechend passt der Track als Closer des Albums.

Dreißig Jahre nach dem großartigen Debütalbum Matando Güeros gelingt den Rabauken ein weiteres gelungenes Album, auch wenn die frühe Phase der Band unschlagbar bleibt.

Ingo Holzhäuser vergibt 8 von 10 Punkten

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