BRAVERIDE – THE GREAT AWAKENING

BRAVERIDE

Titel: THE GREAT AWAKENING

Label: ROCKSHOTS RECORDS

Spieldauer: 62:43 Minuten

VÖ: 18. April 2025

BRAVERIDE aus Griechenland machen Power Metal mit Epic und Symphonic Einflüssen und das ist bereits Teil des Problems, denn so sehr ich generell für Abwechslung und Stilmixe zu haben bin, ist das hier irgendwie nicht Fisch, nicht Fleisch.

Das vierte Album der Band trägt den Titel “The Great Awakening“ und rauscht immer so ein bisschen an mir vorbei. Bestenfalls kann man also sagen, Songs wie die gute Vorabsingle `Executioner´, welche mit Geschwindigkeit und variableren Vocals glänzt, brauchen eine gewisse Zeit und einige Durchläufe bis sie ihre Magie entfalten.

Für Power Metal fehlt mir ein wenig das Tempo und die Wucht, aber so richtig episch kommen die meisten Tracks auch nicht rüber, wenn auch die ein oder andere Passage zu gefallen weiß, beispielsweise das Ende von ` Souls are Marching´. Dazu kommen immer wieder relativ lange Instrumentalpassagen, in denen mir einfach zu wenig passiert.

Die Stücke fließen in immer ähnlichem Tempo dahin, der Gesang variiert kaum und auch die Songstrukturen sind selten besonders, kreativ oder überraschend.

Orchestrierungen treffen auf cinematische Passagen, flotte Gitarrenarbeit und melodischen Gesang und ab und an ragt dann doch mal ein Song wie das tolle `Delfekor´ mit seinem düster-melancholischen Einstieg, galoppierenden Riffs, Chören und dynamischem Aufbau, heraus. Andere verfügen über packende Melodiebögen oder einen guten Chorus.

Aber unter dem Strich kommt “The Great Awakening“ nicht über ein solides Album mit einigen wenigen annehmbaren Höhepunkten hinaus und gerät mit über einer Stunde Spielzeit auch zu lang, um den Hörer andauernd zu begeistern. Oder ich sollte einfach keinen epischen Metal mehr beurteilen…

Michael Gaspar vergibt 6 von 10 Punkten