BORRACHO – OUROBOROS

BORRACHO

Titel: OUROBOROS

Label: Ripple Music

Spieldauer: 41:44 Minuten

VÖ: 08. August 2025

Ouroboros, das Wort stammt aus dem alten Griechisch. Diesen „Selbstverzehrer“ tragen manche Leute als Tattoo auf der Haut. Es ist eine Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt. Damit wäre er ein autarkes Wesen, „weil es als in sich geschlossen, ohne Bezug zu oder Bedarf nach einem Außen oder einem Anderen, vorgestellt wurde. Ein Ouroboros braucht keine Wahrnehmung, da außerhalb seiner nichts existiert; keine Ernährung, da seine Nahrung die eigenen Ausscheidungen sind, und er bedarf keiner Fortbewegungsorgane, da außerhalb seiner kein Ort ist, zu dem er sich begeben könnte. Er kreist in und um sich selbst und bildet dabei den Kreis als vollkommenste aller Formen.“ So genug Platon zitiert. Hier soll es ja eigentlich um Musik gehen.

Das Trio BORRACHO aus Washington D.C. (Steve – Guitars, synths, keys & vocals, Mario – Drums & percussion, Tim – Bass & backing vocals) ist wohl schon seit 15 Jahren aktiv. „Ouroboros“ ist ihr siebtes Album. Und das ist fast so vollkommen, wie der Kreis des Ouroboros. Tiefschürfendes Riffing, staubtrockene Drums, sonorer Gesang aus den Tiefen der Unterwelt. BORRACHO reiten irgendwo zwischen Stoner Psychedelia und Doom durch die Wüsten der Gegenwart. Auch textlich. Die Menschheit demontiert sich selbst und hier ist der Soundtrack. Wir zerstören uns selber, kaum einer der sich dagegen stemmt.

Im Gegenteil. Immer weiter breitet sich KI aus, nimmt uns das Denken ab. Social Media zerstört das Sozialverhalten. Immer weniger junge Leute können richtig sinnverstehend lesend, sogar an den Hochschulen. Lieber schaut man das nächste TikTok, als zu schauen, wie es dem Menschen nebenan geht. Der ´Lord Of Suffering´ scheint schon gewonnen zu haben. ´Machine Is The Master´ und übrig bleibt eine ´Freakshow´.

Das Ganze wird von BORRACHO verpackt in staubigen Wüstenblues und Black Sabbath Schwere. Es kracht und knarzt. Es ist finster, so wie es auch The Obsessed konnten. Und manchmal wird man von Melodien eingefangen und in den Circus Of Power entführt. Diesen Weg gehe ich mit. Bis in ´Vale Of Tears´.

Mario Wolski vergibt 8,5 von 10 Punkten