BODY COUNT dürften eigentlich jedem Metalfan ein Begriff sein und das unabhängig davon, ob man die Truppe mag oder nicht. Die von Rapper Ice-T 1990 gegründete Band war die erste, die Hip Hop, Heavy Metal und Hardcore Mucke kombinierte und sind meines Erachtens auch die Könige des Genres! Das bekannteste Werk von BODY COUNT ist sicherlich das Debütwerk “Body Count” mit dem Song ‘Cop Killer’, der besonders in den USA für Aufsehen sorgte. Zu den favorisierten Bands von BODY COUNT gehören BLACK SABBATH, SLAYER und auch SUICIDAL TENDENCIES, von denen sich das aktuelle Line-up um Ice, Ernie C. und Sean E. Sean, dem Bassisten Vincent Price, dem Schlagzeuger Will “Ill Will” Dorsey, Juan “Juan of the Dead” Garcia und dem Backgroundsänger Little Ice inspirieren lässt. Nach “Carnivore” (2020), mit dem die Band einen Grammy für die beste Metal-Performance einheimste, sind BODY COUNT ab dem 22. November 2024 zurück mit “Merciless”, das über Century Media Records erscheinen wird.

Nach dem Intro ‘Interrogation’ grooven BODY COUNT mit Titeltrack ‘Merciless’ aus den Boxen und trumpfen dann richtig auf im Song ‘Purge’, der nicht nur angelehnt an die bekannte Filmreihe ist, sondern auch CANNIBAL CORPSE Goldkehle George “Corpsegrinder” Fisher als Gastsänger an Bord hat, der hier wie die Faust aufs Auge passt und dem Song eine gewaltige Todesblei-Note verpasst – ein erster Höhepunkt auf “Merciless” und wer weiß, vielleicht ist der Track auch ein Omen auf das, worauf die USA hinsteuert? ‘Psychopath’ mit Joe Badolato war die erste Singleauskopplung aus “Merciless” und bekam auch ein Video spendiert, bei dem Jay Scorsese Regie führte. ‘Fuck What You Heard’ behandelt dann offensichtlich die poltitische Situation in Amerika, ‘Live Forever’ (feat. Howard Jones) kommt wesentlich härter um die Ecke, ausgenommen im Refrain, der sehr melodisch ist und ins Ohr geht. Von “Gunfire” wird der Rap von Ice-T in ‘Do or Die’ unterstützt, was ‘Do or Die’ zu einer Nummer mit hohem Wiedererkennungswert macht. ‘Comfortably Numb’ ist ein PINK FLOYD Cover, dem der Wutfetzen ‘Lying MF’ folgt, der ein ähnlicher knackiger Banger wie ‘Drug Lords’ mit Max Cavalera ist – bei beiden kann man sich gut auspowern und moshen was das Zeug hält. Heftig in lyrischer Hinsicht und catchy im Sound kommt ‘World War’ angerauscht und mit ‘Mic Contract’ endet Album #8 der LA Truppe nach Art des Hauses.

“Merciless” ist ein typisches BODY COUNT Album, auf dem Ice-T und seine Jungs der Welt den dicken Mittelfinger zeigen und kein Blatt vor den Mund nehmen. Verpackt sind die knackig-aggressiven Reime des Ice-T in Ernies Riffs, beides zusammen ein Garant für den anhaltenden Erfolg von BODY COUNT. Die Sahnestücke sind die Gäste auf “Merciless”, besonders ‘Purge’ macht mir richtig Bock. Wer schon immer auf BODY COUNT stand bekommt hier eine weitere Platte mit zwölf Nackenbrechern in gewohnter BC-Manier, aber auch alle anderen sollten ein Ohr riskieren, denn mit BODY COUNT ist gute Unterhaltung garantiert!

Tobi Stahl vergibt 8,5 von 10 Punkten

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