BLUES PILLS – BIRTHDAY

BLUES PILLS

Titel: BIRTHDAY

Label: Throwdown Entertainment/BMG

Spieldauer: 38:55 Minuten

VÖ: 02. August 2024

Als Elin Larsson 2014 mit dem Debüt ihrer BLUES PILLS in die Szene rauschte, das war eine echte Großartigkeit. Zehn Songs, zehn Treffer, einer besser als der andere. Neben Elins Stimme vor allem prägend war das Gitarrespiel des Franzosen Dorrian Sorriaux. Doch schon beim Nachfolger „Lady In Gold“ war ich nicht mehr so ganz überzeugt. Klar, ein Klassealbum, aber irgendwie scheint, als war schon alles gesagt. Danach kam mit Zack Anderson ein neuer Gitarrist. Am Stil des Blues Rock der BLUES PILLS änderte sich auf „Holy Moly!“ dennoch wenig. Viele Fans feierten es ab. Bei mir landete es recht schnell in der Ecke.

Nun kommt endlich Album Numero Quatro. Irgendwie ist immer noch alles da, was den Sound der schwedischen Band ausmacht. Es wird auf hohem Niveau musiziert. Es groovt und rockt an allen Ecken und Enden. Elins Stimme strahlt immer noch ihre Erotik aus. Trotz oder vielleicht sogar wegen ihrer Schwangerschaft bei den Aufnahmen. Doch, einmal live gesehen, habe ich das Gefühl , die Energie ihrer Bühnenshow können sie nicht so recht auf Konserve bannen.

Dabei gehen die Songs ins Ohr – vielleicht aber schon wieder zu schnell, nutzen sich dadurch schneller ab. Wenn sie aber, wie in ´Piggyback Ride´ ein paar psychedelische Momente einfließen lassen, dann können sie an zumindest ein wenig an das Debüt anknüpfen. Daneben steht aber dann leider ein ´Holding Me Back´ das eher nach Alternative College Rock klingt, denn nach fettem Blues Rock. Dafür geht mit ´Somebody Better´ ein gefühlvoller Ausritt in Richtung Power Ballade. ´Back On That Horse Again´ hingegen erinnert viel zu sehr an Adele, um mir Spaß zu machen.

Insgesamt ist „Birthday“  in meinen Ohren ein zweischneidiges Schwert. Hier treffen sich, auf sehr hohem Niveau, Klasse und Masse. Wenn man aber wirklich Musik mit Wahnsinn und Feuer hören will, und Frontfrauen, die wirklich perfekt in Szene gesetzt sind, dann muss man immer noch auf zwei einheimische Bands setzen. Sowohl die Galactic Superlords als auch und vor allem Wucan haben die BLUES PILLS qualitativ weit überholt.

Mario Wolski vergibt 7 von 10 Punkten