BLUE ÖYSTER CULT – LIVE AT ROCK OF AGES FESTIVAL 2016

BLUE ÖYSTER CULT

Titel: LIVE AT ROCK OF AGES FESTIVAL 2016

Label: FRONTIERS / SOULFOOD

Spieldauer: 65:33 Minuten

„Live At Rock Of Ages“ tritt (wie die unten aufgezählten Alben auch) in große Fußstapfen. BLUE ÖYSTER CULT prägten die Geschichte der Classic Rock-Livealben mit „On Your Feet Or On Your Knees“, „Some Enchanted Evening“ sowie „Extraterrestrial Live“ in den ersten zehn Jahren ihrer Karriere mit. Aber natürlich sind Musiker wie auch Fans in die Jahre gekommen, sodass man dieses in Rottenburg aufgenommene Dokument nicht mit den Referenzwerken vergleichen kann. Wie „The Symbol Remains“ jedoch bewiesen hat, sind BLUE ÖYSTER CULT wie etwa Wishbone Ash auch sehr gut gealtert und können an guten Tagen sicher noch mitreißen, auch wenn die Liveperformance heutzutage deutlich gesetzter daherkommt. Wenn man jedoch eine Setlist hervorzaubert, die außer „Harvest Moon“ (sehr hübsch) lediglich Songs der prägenden Ära zwischen 1972 und 1980 umfasst, kann eigentlich nur wenig schief gehen.

Der Einstieg in „Live At Rock Of Ages“ gerät leider etwas holprig, da man vor „This Ain’t The Summer Of Love“ das Publikum nicht einblendet (welches allerdings eh recht verhalten agiert), sondern einfach in die Vollen geht. Danach pendelt die Setlist zwischen rockig swingendem Material wie „OD’d On Life Itself“ und „ME 262“ und den von den Fans der Band so sehr geschätzten, mit einer eigenartigen Mastik glänzenden Kompositionen wie „Golden Age Of Leather“ oder „Then Came The Last Days Of May“ (dolle Instrumentalparts!), wobei wie gesagt das Erscheinungsbild der Herrschaften um Buck Dharma heute nicht mehr ganz so mysteriös daherkommen wie noch vor 40 Jahren. Whose does anyway?

Technisch überaus kompetent präsentiert die Band die allesamt wunderbaren Kompositionen auf diesem Release, natürlich dürfen dabei die beiden Überhits „Burnin‘ For You“ und „(Don’t Fear) The Reaper“ oder auch der mächtig stampfende „Godzilla“ nicht fehlen. Öysterheads stellen sich das Ding eh in die Sammlung, alle anderen überlegen es sich angesichts des jüngsten Overkills an BÖC-Livewerken gut, denn ob angesichts des Rereleases von „A Long Day’s Night“ und den aus den Archiven gehievten „Agents Of Fortune Live 2016“, „Hard Rock Live Cleveland 2014“, „Iheart Radio Theater NYC 2012“, „45th Anniversary in London“ etc. pp. noch Penunzen über sind, muss man erst einmal testen. Manchmal ist weniger durchaus mehr…

Patrick Müller vergibt 7,5 von 10 Punkten