BLUE ÖYSTER CULT – GHOST STORIES

BLUE ÖYSTER CULT

Titel: GHOST STORIES

Label: Frontiers Music

Spieldauer: 41:46 Minuten

VÖ: 12. April 2024

Bereits Anfang April veröffentlichten die legendären Rocker von BLUE ÖYSTER CULT in Kooperation mit Frontiers Music das Album “Ghost Stories”, das mit bisher unveröffentlichtem Material aus der Ära 1978 – 83 und 2016 gefüllt ist. Diese Songs sind für Fans der “blauen Muschel” ein wahrer Schatz, galten sie bei Anhängern als Perlen, die in Muscheln auf dem Meeresgrund schlummern – und die jetzt endlich geborgen sind. Das Hauptaugenmerk auf “Ghost Stories” liegt auf den Jahren zwischen 1978 und 1983, denn da wurden bis auf ‘If I Fell’ (2016) alle Tracks aufgenommen. Ursprünglicher Toningenieur der Band und ein wesentlicher Bestandteil der goldenen Jahre war George Geranios und das in Zusammenarbeit mit BÖC Co-Produzent der Originalaufnahmen von 1978–83. Die Songs wurden alle auf analogem Spulenband aufgenommen, später in digitales Audio umgewandelt und mit den Möglichkeiten der heutigen KI-Entwicklung, einiger echten Musiker und der Sammlung von Vintage-Mehrspuraufnahmen von Steve Schenck und Richie Castellano zu dem gemacht, was am 12. April als “Ghost Stories” in den Handel gekommen ist. Erarbeitet wurden die Geistergeschichten von Richie Castellano und den Originalmitgliedern Eric Bloom und Donald “Buck Dharma” Roeser. Als Trommler waren Albert Bouchard und Rick Downey dabei, zusätzliche Overdubs wurden von Joe Bouchard aufgenommen. Auf gehts zum Rockgeschichte erforschen und erleben mit und auf “Ghost Stories” und BLUE ÖYSTER CULT. 

‘Late Night Street Fight’ ist der lässige Opener, bei dem man richtig schön den Bass heraushören kann, was bei vielen Rocksongs heutzutage durchaus nicht so ist. Schon hier hören BÖC Fans die ersten Verfeinerungen im Song raus. Das nenne ich einen sehr guten Start in das “neue” Album, das mit ‘Cherry’ einem jeden Hörer ein Grinsen ins Gesicht treibt ob der vielen Erinnerungen an Nächte in den Discos dieses Landes. Herrlicher Song! Den jüngeren Rockern unter euch sei gesagt das ‘So Supernatural’ kein Lied aus der Fernsehserie ist, creepy ist es allemal, genauso wie das gruselige aber sehr atmosphärische ‘We Gotta Get Out of This Place’, dem mit ‘Soul Jive’ ein knackiger und souliger Rocker folgt. Ich bin mir sicher, dass jeder Fan der Band bereits seit den ersten Tönen vom ersten Song mit einem breiten Grinsen vorm Plattenspieler sitzt und froh ist, dass es diese KI Möglichkeiten heutzutage gibt. Nach ‘Gun’ reichern BÖC ihr ‘Shot in the Dark’ mit jazzigen Vibes an und regen den Hörer zum tanzen an, die Ballade ‘The Only Thing’ glänzt mit Synthies und Keyboards und ‘Kick Out the Jams’ geht richtig gut und in “guter alter” Hard Rock Manier ab. ‘Money Machine’ rockt ebenso fett und erinnert an die coolen 80er Actionfilme, bei denen groovige Songs dieser Filme zum Soundtrack gehörten. Mit dem eindrucksvollen und eingängigen AOR Song ‘Don’t Come Running To Me’ und dem 2016 aufgenommen, komplett akustischen ‘If I Fell’ endet “Ghost Stories” zwar nicht so temporeich wie die letzten 40 Jahre an uns vorbeigeschossen sind, aber dafür rundet es eine Zeitreise ab, die auch jenen Fans Spaß macht, die 1978 erst geboren wurden oder 1983 noch nicht geboren waren.

Tobi Stahl vergibt 8,5 von 10 Punkten