BLOODORN – LET THE FURY RISE

BLOODORN

Titel: LET THE FURY RISE

Label: REAPER ENTERTAINMENT

Spieldauer: 46:30 Minuten

VÖ: 24. Mai 2024

BLOODORN sind die neue französische Power-Metal-Band des Lead-Gitarristen von SIRENIA, Nils Courbaron, welcher die Band während der Pandemie aus der Taufe hob und SILENT WINTER-Sänger Mike Livas, FREEDOM CALL-Bassist Francesco Saverio Ferraro und SIRENIA-Schlagzeuger Michael Brush mit an Bord holte.

„Extreme Power Metal“ – solche gut gemeinten Stempel der Plattenfirma sind ja immer so eine Sache, aber im Falle des vorliegenden Debüts “Let The Fury Rise“ aus gleich zwei Gründen nicht aus der Luft gegriffen. Denn zum einen verwendet die Band einige Elemente aus dem Extreme Metal wie Growls, Screams, thrashiges Riffing, etc.

Zum anderen ist die Basis ihres Sounds ein pfeilschneller, ausgefeilter, europäischer Power Metal, der so in Richtung Dragonforce geht: „Die Musik von BLOODORN ist sehr schnell und technisch, manchmal sogar brutal, aber auch sehr melodisch und eingängig.“ Die Vocals reichen von hohen Screams bis zu tiefsten Growls, die dann wiederum mit melodischen Refrains, tollen Melodien und packenden Soli zum nicht alltäglichen BLOODORN Mix verschmelzen.

Wenn wir ehrlich sind, ist auch die Nutzung extremer Sounds nicht neu, das haben Rhapsody und andere bereits vor zwanzig Jahren praktiziert. In dieser Häufigkeit, Vielfalt und Konsequenz ist es allerdings schon beeindruckend und führt vor allen Dingen zu stimmigen Kombinationen und zu packenden, abwechslungsreichen Songs.

„Der Name BLOODORN ist ein Wortspiel aus der Wikinger-Foltermethode „Blôdörn“ (besser bekannt als „Blutadler“) und „Blut“. Im Universum der Band ist der BLOODORN wie ein REAPER – ein Monster, das bereit ist, alles zu töten und zu zerstören, was sich ihm in den Weg stellt. BLOODORN handelt vom Kampf gegen Unterdrückung, Autorität und Tyrannei, aber auch von düsterer Gothic-Fantasy, Schattenkulten, Krieg, innerer Stärke, Ehre, nordischer Mythologie und sogar einigen Videospiel-Referenzen.“

Der Opener ´Fear The Coming Wave´ und der grandiose Titelsong sind Beispiele für „reine“ Power Metal Kracher mit Melodie, Technik und enorm hohem Tempo. Während das hymnische `Tonight We Fight!´ die Geschwindigkeit ein wenig drosselt, bietet die Vorabsingle `God Won’t Come´ Speed und Härte, wobei Livas von Nicoletta Rosellini (Alterium) und Raf Pener (Think Of A New Kind/Dropdead Chaos) gleich doppelte Unterstützung erhält.

Absolut hörenswert auch das grandiose `Six Wounded Wolves´ mit seinem überraschenden Mittelteil sowie das folgende `Bloodorn´, das Aggression, fulminante Gitarrenarbeit und heroische Chöre verbindet. Und zum Abschluss gibt es noch ein besonderes Schmankerl in Form des gelungenen Ghost Covers `Square Hammer´ obendrauf, das in eindrucksvoller Manier powermetallisiert wird.

Insgesamt ein bemerkenswerter Silberling mit einem doch ein wenig außergewöhnlichen Stilmix, starken Songs und haufenweise Energie, Power und Dynamik.

Michael Gaspar vergibt 8 von 10 Punkten