BLOOD STAR – FIRST SIGHTING

BLOOD STAR

Titel: FIRST SIGHTING

Label: Shadow Kingdom

Spieldauer: 32:21 Minuten

VÖ: 21. April 2023

Jamison Palmer, der ehemalige Visigoth-Gitarrist, gründete 2017 die Band BLOOD STAR, die aus Salt Lake City stammt und sich in kürzester Zeit zu einer Einheit entwickelt hat. Drei Jahre später (2020) durfte ein – bis dato nichts ahnendes Publikum – erste Aufnahmen des damaligen Trios live anhören. Man veröffentlichte als Debüt zwei Songs unter dem Namen “The Fear” und begeisterte mit knackigem Heavy Metal der 80er Jahre. “The Fear” wurde schließlich vom heutigen Label Shadow King veröffentlicht. BLOOD STAR erhielten reichlich Bühnenzeit, bekamen mittlerweile ein viertes Bandmitglied und tourten zweimal durch die Vereinigten Staaten. Noch dazu veröffentlichten sie eine Reihe von Coversongs, darunter von Dokken, Uriah Heep und den Highwaymen.

Am 21. April 2023 kam endlich das langersehnte Debütalbum mit dem Titel “First Sighting” auf CD, Vinyl-LP und im Kassettenformat raus. Fragt man BLOOD STAR nach ihren musikalischen Einflüssen so geben sie unter anderen Dio, Thin Lizzy, W.A.S.P., Blue Öyster Cult, Riot und vor allem Def Leppard, aber auch Iron Maiden, Black Sabbath, Judas Priest und Ozzy Solo an. Die Scheibe umfasst acht Songs, hat eine knappe Spielzeit von 33 Minuten und die lyrischen Facetten des Albums behandeln Rache, Triumph, Vergeblichkeit des Ratraces, Selbstzerstörung und Paranoia, sowie Gefahr und Dramatik. Produziert wurde “First Sighting” von Jamison Palmer und BLOOD STAR, gemischt wurde der Langspieler von Andy Patterson, das Mastering übernahm Arthur Rizk und das Cover entstammt den Künsten von Ryan T. Hancock.

Genug der Fakten, hören wir uns an was Madeline Michelle (Lead Vocals), Jamison Palmer (Guitar, backing vocals, lead vocals on ´The Observers´), Noah Henley (Bass) und Al Lester (Drums) drauf haben und eröffnen die (digitale) Platte mit ´All For Nothing´. Mich ziehen Stimme und Klangfarbe von Madeline sofort in den Bann. Das ändert sich auch nicht im heroischen ´Fearless Priestess´, bei dem die Gitarren stark rüberkommen, oder während des rasanten ´No One Wins´. Bei ´The Observers´ wechselt Jamison Palmer von den Backing zu den Lead Vocals und stellt unter Beweis, wie schön und eingängig seine Stimme ist. Das instrumental gehaltene ´Dawn Phenomenon´ wurde als Ausnahme komplett von Palmer engineered, produziert und gemischt, das Album – Highlight ´Cold Moon´ wurde auf Spotify schon gute 29.200 mal gestreamt (Stand 09.05.2023) und das nicht nur wegen des geilen Gitarren-Solos, sondern weil es einfach ein Klasse Song ist. Mit fast sechseinhalb Minuten kommt das treibende ´Going Home´ aus den Boxen geschossen und ´Wait Do Die´ ist der perfekte Abschluss für dieses richtig starke Debütalbum der US – Traditions – Metaller von BLOOD STAR.

Dieses Jahr (2023) strotzt nur so vor richtig guten Platten aus dem Bereich des traditionellen Metals der 1980er Jahre, von denen viele auch Female Fronted sind. Mich freut das ungemein, da ich mit Madeline Michelle eine weitere starke Sängerin für mich entdecken durfte und mit BLOOD STAR mein Repertoire des klassischen Heavy Metal weiter ausbauen darf. “First Sighting” macht so viel richtig in meinen Ohren, angefangen beim durchweg starken Sound, dem Wechsel der Lead Vocals, den eingängigen Texten und der daraus resultierenden Atmosphäre, der man sich nur schwer widersetzen kann. Wenn man etwas kritisieren möchte, dann vielleicht, dass es durchaus zwei oder drei Songs hätten mehr sein dürfen. Ansonsten finde ich das Debüt einfach brutal gut und finde es einen Pflichtkauf für Fans des traditionellen Heavy Metal, sowie Freunden von starken weiblichen Stimmen!

Tobi Stahl vergibt 9 von 10 Punkten