BLITZKRIEG – BLITZKRIEG

BLITZKRIEG

Titel: BLITZKRIEG

Label: Mighty Music

Spieldauer: 48:36 Minuten

VÖ: 06. September 2024

Bandleader Brian Ross ist ja als Sänger bei gleich zwei Überlebenden der NWoBHM aktiv. So weit so gut. Aber, mit beiden Bands fast gleichzeitig ein Album auf den Markt zu schmeißen, das ist schon mutig. Da kann man sich schon selber im Weg stehen. Denn nur eine Woche nach diesem Werk hier gibt es auch ein Lebenszeichen von Satan.

Aber mit BLITZKRIEG wird mal ordentlich vorgelegt. Von BLITZKRIEG bekomme ich genau das, was ich erwarte. BLITZKIEG. Heavy Metal. Riffs und Aggression. Und Melodien.

Der Siegeszug beginnt schon mit dem Opener ´You Won’t Take Me Alive´ und dem spitzen Schrei ganz am Anfang. Diese Schreie kennt man ja von Brian. Er setzt sie heute eher sparsam ein. Wenn aber, dann ist das doch sehr wirkungsvoll. Danach geht es noch etwas schneller zur Sache. ´The Spider´ erzählt wohl von ziemlich schlechten Träumen. Musikalisch aber ist dieser Traum sehr vergnüglich. Vor allem der Chorus geht mächtig ins Ohr.

Als ob man mit Spinnen nicht schon genug Geziefer besungen hätte, blinkt dann gleich ein ´Dragon’s Eye´. ´If I Told You´ nimmt dann mal ein wenig Geschwindigkeit raus. Toller Stampfer, der live sicher abräumt. Besonders stimmungsvoll erscheint mir ´Vertigo´. Besonders der Refrain mit den etwas opernhaften Melodien überzeugt. Leider zeigt ´Above The Law´ leichte Längen. Da ist das folgende, eher thrashige ´I Am His Voice´ überzeugender. Mit ´The Night He Came Home´ können sich BLITZKRIEG bewerben, für den Soundtrack eines Horrorfilms. Man weiß von Brian ja von seiner Liebe zu Alice Cooper. Er hat da auch eine Tribute Band am Start. Diese Liebe klingt hier jetzt aber auch durch.

Mit dem abschließenden Achtminüter ´On Olympus High – Aphrodite’s Kiss´ reist der Hörer zusammen mit der Band zurück in die mythologischen Welten des alten Griechenland. Mit diesem imposanten Opus zeigen BLITZKRIEG, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören und immer noch auch junge, neue Ideen haben.

„Blitzkrieg“ ist ein wirklich starkes Heavy Metal Album, vielleicht in diesem Bereich eines der besten bisher in diesem Jahr. Und es ist ein Statement, das Satan mit ihrem Album auch erst toppen müssen. Wenn Brian dort aber mit ebenso viel Lust singt, sind die Chancen gut, gleich zwei Höhepunkte mitzuerleben.

Einziger Kritikpunkt an diesem Album ist das etwas billig wirkende Cover. Da haben Satan jetzt schon die Nase vorn.

Mario Wolski vergibt 9 von 10 Punkten