BLACKSWORD – ALIVE AGAIN

BLACKSWORD

Titel: ALIVE AGAIN

Label: MO REMORSE RECORDS

Spieldauer: 49:29 Minuten

Weiter geht meine lustige Heavy-Metal-Weltreise, denn dieses Mal habe ich mit BLACKSWORD einen Power Metal-Act aus Russland erwischt. Gegründet bereits 2005 legt der Fünfer nach einem Stil- und einigen Besetzungswechseln und dem 2010er Debüt „The Sword Accurst“ nun erst den zweiten Longplayer „Alive Again“ vor.

Überraschenderweise tischt uns die Band als Essenz ihres Sounds fundierten, klassischen Power Metal amerikanischer Prägung auf, der klar in der Tradition von Gruppen wie Jag Panzer, Nevermore, Vicious Rumors und ganz viel Iced Earth steht. Dieser wird aber oftmals um verschiedenste Elemente erweitert oder mit Ausflügen in andere Stilrichtungen angereichert.

So scheinen beispielsweise beim grandiosen ‚Cave Of The Witch‘ mit seinem Slayer-Gedächtnisriff und höherem Härtegrad oder auch beim schicken Titelsong die Death/Thrash-Wurzeln der Combo ein wenig durch, während ‚Barbarian Born‘ mit seinen geilen Leads und einem langen, packenden Solo dann in Prog-Gefilden wildert.

Manchmal beschleicht einen beinahe das Gefühl, es wurden zuviele Ideen in einem Stück verbraten und man meint, es mit einem Song im Song zu tun zu haben, so unterschiedlich sind die verschiedenen Teile ab und an. So geht es mir zum Beispiel beim ruhigen Mittelteil des Openers ‚Iron Will‘ und auch das gradiose ‚The Last Viking‘ geht nach viereinhalb Minuten gefühlt nochmal von vorne los. Dies stört oder verwirrt aber nicht, sondern erzeugt spannende, abwechslungsreiche Tracks.

Der ebenfalls geile Titelsong beginnt Manowar-artig, bevor er mit Chören und Violinen- sowie folkigen Klängen an Therion zu “Lemuria”-Zeiten erinnert. Der Oberhammer und mein Favorit ist aber das hitverdächtige ‚Darkest Heart‘, welches mit Gruppen-Shouts und einer Göttergabe von Chorus brilliert.

Fazit: Grandiose Scheibe mit viel Abwechslung bei der zu keiner Zeit Langeweile aufkommt, und die mit gutem, variablen Songwriting und einer hochklassigen, musikalischen Leistung aller Beteiligten, insbesondere Frontmann Mike Livas (Silent Winter), aufwarten kann. Und dazu der vermutlich “amerikanischste” Dreher einer russischen Band ever!

Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten